Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, aber seit Dezember 2020 hat die Schweiz einen weiteren globalen Konsumgüterkonzern. Sein Name: Wella. Die berühmte Haarprodukte-Firma, gegründet 1880 in Dresden und später Teil von Procter & Gamble, wurde damals von ihren neuen Besitzern in Genf frisch aufgesetzt als Wella Company.
Diese Company machte nun einige Andeutungen über ihr zweites Jahr als
«Standalone Company»: Wella habe ein Wachstum in zweistelligen Prozentzahlen hingelegt (also über 10 Prozent),
so die Mitteilung. Zugleich seien die Umsätze stärker gestiegen als erwartet.
Auch finanziell habe das Geschäftsjahr 2022 (per Ende Juni) alle Ziele übertroffen – und dies weltweit.
«Wieder Exzellenz»
Bereits ab der Neulancierung im Dezember 2020 habe die Wella Company stetig zweistellige Gewinnmargen verbucht – ferner Wachstumsraten, die über den Erwartungen lagen. Wella sei «eine der am schnellsten wachsenden Beauty Companies» in ihrem Bereich.
Konkrete Zahlen dazu gibt das Unternehmen allerdings nicht bekannt. Wella ist nicht börsenkotiert, sondern gehört zu 60 Prozent der Investmentfirma KKR und zu 40 Prozent dem Kosmetikkonzern Coty. Der Umsatz dürfte im Bereich von 3,5 Milliarden Franken liegen.
«Unsere ersten beiden Geschäftsjahre haben das anhaltende Potenzial des Portfolios der Wella Company gezeigt – wir bieten sowohl bei Haaren als auch bei Nägeln wieder Exzellenz », sagt Wella-CEO Annie Young- Scrivner: «Selbst in einem herausfordernden globalen Umfeld erreichen wir eine anhaltend starke finanzielle Leistung mit Wachstum und Marktanteilsgewinnen in allen Kategorien. Das beweist, dass unser Unternehmen gerade erst beginnt, sein volles Potenzial auszuschöpfen.»
Digitale Präsenz erweitern
Fürs laufende Jahr beansprucht Wella, seine digitale Präsenz zu erweitern und Tempo zu machen beim E-Commerce. «Die
WellaStore B2B eCommerce-Plattform gewinnt weiterhin Kunden weltweit und hilft Salonprofis von der Expressbestellung über die Planung der Buchungen bis hin zum Zugang zu Schulungen.»
Im vergangenen Geschäftsjahr habe WellaStore sein Verkaufsvolumen um 30 Prozent und seinen Kundenstamm um 10 Prozent gesteigert. Und weiter: «In seinen E-Commerce-Konsumenten-Kanälen wuchs das Unternehmen fast 2,5-mal schneller als der gesamte Haarmarkt.»
Der Kosmetik-Konzern Wella, gegründet 1880 in Dresden, nach dem Weltkrieg umgesiedelt nach Darmstadt, war lange ein Familienbetrieb. Er wurde 2003 von Procter & Gamble übernommen.
Die Amerikaner reichten das Unternehmen 2015 an Coty weiter, also den Beauty-Konzern unter den Fittichen der Milliardärsfamilie Reimann (Reckitt Benckiser). Im Mai verkaufte Coty einen 60-Prozent-Anteil an den Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co.
Neben den Wella-Marken für B2B- und B2C-Haarpflege-Produkte gehören auch die US-Haarpflegemarke Clariol und die Nagellackmarke OPI zum Konzern.