Discounter bieten Autobahnvignette weiter mit Rabatt an – so lange wie möglich

Aldi, Lidl und Denner wollen ihren Kunden die Vignette weiterhin vergünstigt verkaufen. Theoretisch möglich wäre künftig auch die Abgabe einer E-Vignette.

24.11.2023
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E-Vignette im Erklärvideo des Bundes | Bild: Youtube / Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (Screenshot)
Es soll Autobesitzer geben, die nur einmal im Jahr den Weg zum Discounter einschlagen: nämlich sobald dort die Autobahnvignette mit Rabatt erhältlich ist, wenn man für einen Mindestbetrag einkauft.
Bei Denner, Aldi Suisse und Lidl Schweiz werden sie ab dem 1. Dezember 2023 erneut die Gelegenheit dazu haben: Dies bestätigen die drei Detailhändler.
Da es seit diesem Jahr für Fahrzeuglenker auch die Option einer E-Vignette gibt, stellt sich allerdings die Frage, wie lange die Händler noch vergünstigte Klebevignetten anbieten werden.
Die drei erwähnten Discounter richten sich jedenfalls darauf ein, dass die E-Vignette heuer die Verkaufszahlen für die Aufkleber beeinflussen könnte. Es sei schwierig vorherzusagen, wie sich die Rabattaktion wegen der neu eingeführten E-Vignette gestalten werde, teilt etwa Lidl Schweiz gegenüber Konsider mit. «Wir sind jedoch positiv gestimmt, da unsere Aktion in Vergangenheit bei unserer Kundschaft auf grosse Beliebtheit gestossen ist.»
Ähnlich äussern sich die Medienstellen von Aldi Suisse und Denner. Auch sie glauben an einen Absatz der Papiervignetten in ähnlichem Umfang wie bisher.

Weiter so, so lange es Klebevignetten gibt

Darüber, wie es in einem Jahr aussieht, sind sich die Unternehmen uneins. «Die Klebe-Vignette wird während der vom Bund vorgegebenen Übergangsphase weiter angeboten», schreibt die Medienstelle von Denner. Dazu muss man wissen: Der Bund will erst dann komplett auf die elektronische Vignette umstellen, wenn die Klebevariante weniger als 10 Prozent des gesamten Verkaufsvolumens ausmachen wird.
Aldi Suisse hingegen plant «allfällige Aktionen für 2024» erst im nächsten Jahr. Und Lidl will zunächst «die Entwicklungen rund um die E-Vignette beobachten und prüfen», um künftig allenfalls Anpassungen im Angebot vornehmen zu können.

Hürden beim Verkauf von E-Vignetten

Eine Option für die Detailhändler wäre es, in Zukunft auch E-Vignetten rabattiert anzubieten. Laut dem federführenden Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) stünden dabei keine juristischen Hürden im Weg.
Auch technisch sei dies grundsätzlich möglich, teilt der Mediensprecher des BAZG, Simon Erny, mit. In der Praxis könnte es aber eher umständlich ausfallen: «Die Detailhändler müssten die Kontrollschildnummern der Kunden erfassen, diese dann im offiziellen Webshop des BAZG registrieren und die 40 Franken für die E-Vignette bezahlen.»
Denn wer die Registrierung und den Kauf vornimmt und wieviel von allfälligen Kunden dafür verlangt wird, sei für das Bundesamt unerheblich.
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