Unerwartete Zustimmung zur 4-Tage-Woche

Gleiche Arbeitszeit – aber in 4 statt 5 Tagen: Das bislang weltgrösste Experiment mit diesem Konzept brachte ein überraschend klares Ergebnis. Fast alle Unternehmen blieben dabei.

23.02.2024
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Symbolbild: Anne Nygård on Unsplash von: on Unsplash
Das Experiment lief in England und begann vor zwei Jahren: Im Sommer 2022 wechselten 61 Unternehmen und Institutionen im ganzen Land zur 4-Tage-Woche. Konkret hiess das: Die Angestellten arbeiteten nicht weniger als zuvor, sie erhielten auch denselben Lohn; aber ihre Arbeitszeit wurde auf vier statt auf fünf Tage verteilt.
Das ganze Experiment lief unter Anleitung respektive Beobachtung von Forschern aus Cambridge, Salford, Boston und Dublin.
Der gemeinsame Test wurde auf sechs Monate angesetzt. Nachher – also Ende 2022 – konnte und sollte jede Organisation wieder für sich selber schauen.
Jetzt ist ein Bericht erschienen, der mit grösserem Abstand auf das Pilotprojekt zurückblickt. Und das Ergebnis ist erstaunlich klar: Fast alle Organisationen, die damals mitmachten, blieben bis heute dabei. Genauer gesagt: Von den 61 Teilnehmer-Firmen haben heute 54 immer noch die 4-Tage-Woche (89 Prozent), zumindest in gewissen Bereichen. Und 31 haben sie offiziell und permanent eingeführt (51 Prozent).
  • Tatiana Pignon, Kyle Lewis, Liam Mullally, Jack Kellam, Lukas Kikuchi, Grace Western: «Making it Stick: The UK Four-Day Week Pilot One Year On», Autonomy, Februar 2024.
Dazu passten auch die Aussagen der betroffenen Manager: 55 Prozent der Chefs respektive CEOs bekundeten in der Nachbefragung, dass das 4-Tage-Modell einen positiven Impact auf ihre Organisation hatte.
Als Vorteile genannt wurden zum Beispiel die Zufriedenheit der Angestellten (82 Prozent), die tiefere Fluktuation (50 Prozent), die erleichterte Rekrutierung (32 Prozent) und eine höhere Produktivität (46 Prozent).
In einer ersten Befragung direkt nach dem offiziellen Übungsabbruch Ende 2022 hatten 92 Prozent der beteiligten Unternehmen bekundet, dass sie mit der 4-Tage-Politik fortfahren möchten (also ein paar mehr als heute); und 30 Prozent sagten, dass sie das Modell permanent einführen möchten (also weniger als heute beziehungsweise als mit grösserem Abstand).
  • hr
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