Remimag: 4-Tage-Woche und 6 Wochen Ferien gegen Personalmangel

Das Familienunternehmen Remimag aus der Zentralschweiz gibt sei Anfang Jahr allen Angestellten in den Gastronomie-und Hotelbetrieben eine sechste Ferienwoche. Allerdings erst ab dem dritten Anstellungsjahr. Das berichtete als erste die «Hotel Revue».

Die Remimag mit Sitz in Rothenburg beschäftigt gut 600 Angestellte und betreibt mehr als 20 Restaurants zwischen Basel und Lugano sowie vier Hotels. Der Fachkräftemangel zeige sich «in der Gastronomie drastischer denn je», erklärt das Unternehmen den Schritt: Qualifizierte, motivierte Arbeitskräfte seien heiss umkämpft, die Rekrutierung für die Branche eine enorme Herausforderung.

«Es war uns wichtig, in dieser Beziehung eine Vorreiterrolle zu spielen», erklärt Bastian Eltschinger gegenüber verschiedenen Zentralschweizer Medien. Die sechste Ferienwoche steigere die Attraktivität von Remimag als Arbeitgeberin.

Bereits vor rund zwei Jahren hatte das Unternehmen die Viertagewoche eingeführt. Seither können die Angestellten ihre Arbeitswoche in vier statt fünf Tagen absolvieren – bei gleichbleibendem Pensum.

Allerdings hält sich das Interesse in Grenzen: Nur wenige Mitarbeitende hätten vom Angebot der Viertagewoche Gebrauch gemacht, heisst es bei Remimag. Hauptgrund sei die hohe Belastung, wenn an vier Tagen gleich viel gearbeitet werden müsse wie an fünf. Dennoch behält Remimag dieses Angebot bei.

In anderen Betrieben der Gastronomie findet das Modell nur vereinzelt Anklang. Die Basler Hotelgruppe Krafft ist nach zwei Jahren zum alten System zurückgekehrt. Für viele Angestellte seien die Arbeitstage schlicht zu lang gewesen, erklärte das Krafft. Lediglich das Küchenteam sei bei der Viertagewoche geblieben.

Von der sechsten Ferienwoche erhofft sich die Remimag-Führung ungleich mehr Resonanz. Hier gehe es nicht primär darum, mehr Personal zu rekrutieren. Die zusätzliche Ferienwoche sei eine Art Treuebonus, um qualifizierte Fachkräfte zu halten.