Schweizer Startup Koa eröffnet Afrikas grösste Kakaofrucht-Fabrik

In Ghana wird Saft aus der Kakaofrucht hergestellt, die sonst kaum Verwendung findet. Das Upcycling-Produkt wird in Konditoreien, Bars und Sterneküchen verwendet.

31.08.2023
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Fabrik von Koa in Akim Achiase im Osten von Ghana | Bild: PD Koa
Gut eine Million Tonnen Kakao wird in Ghana jährlich produziert. Tatsächlich genutzt wird in der Herstellung allerdings nur ein Viertel der Kakaofrucht, nämlich die Bohnen. Ein weiteres Viertel besteht aus Fruchtfleisch, das zumeist ungenutzt bleibt – beziehungsweise: bisher ungenutzt blieb. Gleich zwei Schweizer Startups haben sich daran gemacht, die bisher verschmähte Nahrungsquelle zu nutzen.
Zum einen verarbeitet heute die Tochterfirma Cabosse Naturals des Schweizer Schokoladenkonzerns Barry Callebaut die Kakaofrucht zu einem süssen Pulver. Sie kann ihr Produkt inzwischen mit dem Label «Upcycled Certified» schmücken (Konsider hat darüber berichtet).
Zum anderen hat das Startup Koa dieser Tage in Ghana eine Fabrik zur Umwandlung der bei der Kakaoproduktion übrig bleibenden Kakaofrüchte zu süssem Saft eröffnet. Der Produktionsbetrieb in Akim Achiase im Osten des Landes sei der grösste Kakaofruchtverarbeiter Afrikas, schreibt das Unternehmen.
Werbevideo zur Verwendung des Kakaofruchtsaftes von Koa | Quelle: Koa-Website
Laut dem Newsportal «Ghana Business News» haben 600 Gäste an der Eröffnung des Betriebs vor zwei Tagen teilgenommen, darunter Ghanas Handels- und Industrieminister Kobina Tahir Hammond sowie Simone Haeberli, Stellvertretende Missionschefin und Chefin Wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit der Schweizer Botschaft in Accra.
Am Anlass betonte Koa-Gründer und -Geschäftsleiter Amian Schreiber, die neue Fabrik sei «ein Meilenstein in dem Bestreben des Unternehmens, die Kakao-Wertschöpfungskette positiv zu verändern». Vor Ort sollen 250 neue Arbeitsplätze entstehen und die Früchte von 10'000 zusätzlichen Kakaobauern mittels Upcycling veredelt werden.
Gemäss dem Lifestyle-Portal «Bellevue» der «Neuen Zürcher Zeitung» ist das Koa-Produkt das Gesprächsthema unter Foodies. Stargastronomen wie Elif Oskan oder Heiko Nieder würden den Saft aufgrund seines einzigartigen Geschmacks schätzen.
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