Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt

Das französische Unternehmen Gourmey hat erstmals in der EU die Zulassung von kultiviertem Fleisch beantragt – und zwar für seine kultivierte Entenleberpastete. Denselben Antrag stellte das Pariser Unternehmen beim zuständigen Bundesamt BLV in der Schweiz, bei der FDA in den USA sowie in Grossbritannien und Singapur.

Zwei Aspekte spielen hier hinein: Zum einen könnte die Bewilligung der Labor-Foie-Gras ein Beitrag sein, kulinarische Traditionen in Einklang zu bringen mit dem Tierwohl. Zum anderen geht es um Speisen, die in kleineren Mengen konsumiert werden und zum Premium- oder Luxussegment gehören; denn gerade hier wittern Experten das grösste Start-Potential für Neuentwicklungen für In-Vitro-Food.

«Kultiviertes Fleisch schafft neue Optionen für Verbraucher und kann den Innovations- und Wirtschaftsstandort Europa mit zukunftsfesten Arbeitsplätzen stärken»: So kommentiert Ivo Rzegotta den Schritt; er ist Senior Public Affairs Manager beim Think Tank Good Food Institute Europe: «Zudem bietet kultiviertes Fleisch den Bauern eine Möglichkeit, ihr Geschäft zu diversifizieren, zum Beispiel indem sie Inhaltsstoffe für die Nährlösung produzieren.»

Erste Zulassungen für kultiviertes Fleisch gibt es bereits in Singapur und in den USA; Anfang dieses Jahres erhielt die israelische Firma Aleph Farms auch im Heimatland die Marktzulassung für sein kultiviertes Rindfleischprodukt. Im Sommer 2023 beantragte Aleph Farms (an dem die Migros beteiligt ist) in der Schweiz ebenfalls eine Zulassung.

Mit dem Antrag von Gourmey liegt nun ein erster offizieller Antrag für den EU-Raum. Weitere Unternehmen geben an, dass sie sich in Vorgesprächen mit dem EU-Amt EFSA befinden; so das deutsche Unternehmen The Cultivated B und das niederländische Startup Mosa Meat (das eine Partnerschaft mit Coop hat).