Rundherum weniger Zucker: Nestlé verkündet Durchbruch

Der Konzern kann nun den Zuckergehalt in zahlreichen Basis-Stoffen bis 30 Prozent senken – ohne dass man es bei Geschmack und Konsistenz merkt.

14.07.2023
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Getestet bei Schokodrinks: Nestlé-Lebensmitteltechnologin in Asien   |   Bild: PD
Nestlé hat eine Technologie zur Senkung des Zuckerbedarfs in den Nahrungsmittel patentieren lassen – und das Ganze tönt fast wie ein Wundermittel. Durch einen Enzymprozess sei es gelungen, den vorhandenen Zucker in Malz, Milch und Fruchtsäften um bis zu 30 Prozent zu senken. Dabei habe sich der Geschmack und die Konsistenz nur minim verändert.
Die Idee ist es nun, solche zuckerärmeren Zutaten in allerlei Produkten zu verwenden. Dabei muss Nestlé den ausgeschalteten Zucker nicht mit anderen Süss- oder mit Füllstoffen ersetzen.
Aber das ist noch nicht alles. Laut der Mitteilung aus Vevey ist die neue Technologie vielfältig einsetzbar, kostengünstig und taugt für verschiedene Produktkategorien. Und: Ihr Nutzen ehe über die reine Zucker-Senkung hinaus.

Nützliche Bakterien

So kann sie auch dazu dienen, Milchprodukte mit weniger Laktose herzustellen. Und bei der entsprechenden Behandlung von Milch entstehen mehr präbiotische Fasern – welche laut ersten klinischen Studien wiederum nützliche Bakterien fördern können.
Ganz neu ist die Sache nicht: Die Weniger-Zucker-Technologie wurde bereits in einem Pilotversuch bei Fertiggetränken in Südostasien getestet; 2022 lancierte Nestlé sie bei Kakao- und Malz-Pulvern wie Milo in gewissen Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Nun aber soll die weltweite Einführung erfolgen. «Diese neue Technologie ist ein echter Durchbruch, da wir den Zucker senken können, ohne Süssstoffe hinzuzufügen und gleichzeitig einen grossartigen Geschmack bewahren – und das alles bei minimalem Kostenanstieg»: So sagt es Stefan Palzer, der Chief Technology Officer von Nestlé.
«Wir beschleunigen jetzt die globale Einführung in allen Formaten und Kategorien.»
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