Nestlé: Streik bei Vittel-Abfüllerei in den Vogesen

Der Konzern will in Frankreich weniger Wasser gewinnen und muss folglich Stellen streichen. Zum Ärger der Gewerkschaften.

7.09.2023
image
Bild: PD
Mit dem Mineralwasser ist heute auch eine schwierige Sache: In den Vogesen werfen Umweltschützer, Journalisten und Politiker dem Nestlé-Konzern vor, mit seinen Wassermarken Vittel und Contrex eine regionale Wasserknappheit zu verschulden. Auf der anderen Seite macht sich Nestlé unbeliebt, weil es reagiert hat und die Abfüllung in Vittel herunterfahren will; so wurden die die Vogesen-Wasser im letzten Jahr vom deutschsprachigen Markt genommen.
Dies wiederum bedingt einen Abbau von Arbeitsplätzen bei Nestlé Waters in den lothringischen Ortschaften Contrexéville und Vittel. Konkret kündigte der Konzern an, dass 171 von insgesamt 721 Stellen gestrichen werden müssen.
Und dies wiederum führt zu Protesten der betroffenen Arbeitnehmer und ihrer Vertreter. Nun führte der Streit um den Sozialplan zu ernsthafteren Konflikten; bei einer Demonstration vor dem Sitz von Nestlé Waters in Vittel fanden sich am Dienstag rund 350 Personen ein.
Vor allem verkündeten die Gewerkschaften einen unbefristeten Streik. Nach Angaben eines Vertreters der Organisation CGT sind derzeit 80 Prozent der örtlichen Wasser-Beschäftigten im Ausstand.
Die Arbeitnehmerseite fordert, dass Nestlé auf alle Entlassungen verzichtet. Der Konzern solle den notwendigen Personalabbau bewerkstelligen, indem er alle erwartbaren Beurlaubungen und Weiterbildungs-Massnahmen an die berufliche Laufbahn anrechne, entsprechend frühere Pensionierungen ermögliche und damit einen Abbau ohne Entlassungen vermeide.
  • Mehr / Quellen: «France3», «Vosges Matin», «France Bleu».
  • food
  • industrie
  • getränke
  • nestlé
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Cedric El-Idrissi: Von Coca-Cola zu Kägi

Der ehemalige Spitzensportler aus dem Seeland übernimmt die Leitung des Waffel- und Biscuit-Spezialisten aus dem Toggenburg.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.