Facebook stellt Live-Shopping ein

Die Muttergesellschaft Meta pusht gleichzeitig ihre App Instagram als Marktplatz für Online-Anbieter.

5.08.2022
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Bald zu Ende: Live-Shopping auf Facebook | Bild: PD Screenshot Facebook
Bezüglich Live-Shopping scheiden sich die Geister – nicht nur unter Konsumenten. Auch die grossen Social-Media-Anbieter gehen unterschiedliche Wege. Gerade hat Facebook gemeldet, den Verkaufskanal für seine User ab Oktober abzuschalten. Eingeführt wurde er 2018.
Es werde zwar weiter möglich sein, Facebook Live zur Ausstrahlung von Events zu nutzen, aber nicht mehr, um Waren zu taggen oder Produkte-Playlists zu erstellen, so Facebook. «Da sich das Nutzungsverhalten der Konsumenten weg von Kurzvideos bewegt, setzen wir unseren Fokus in Zukunft auf Facebook-Reels und Instagram, das Produkt von Meta für kurze Videos», schreibt das Unternehmen auf einer Hilfeseite.

Werbe- oder Shoppingkanal

Noch im Sommer 2021 hatte Facebook Live-Shopping gemeinsam mit Marken wie Abercrombie & Fitch, Bobbi Brown, Clinique and Sephora auf seiner Plattform beworben. Kurz darauf begann Meta den Händlern Live Shopping auf seiner App Instagram anzupreisen.
Heute empfiehlt Facebook bisherigen Live-Verkäufern, auf Instagram umzusatteln. Gründe für den Strategiewechsel nennt das Unternehmen nicht. Offensichtlich wird nun eine klare Trennlinie zwischen dem Werbemedium Facebook und dem Shoppingkanal Instagram gezogen.

TikTok als Vorbild und Warnung

Erst vor wenigen Wochen hat sich demgegenüber das Online-Warenhaus Amazon dem Live-Einkauf verschrieben. Der US-Konzern schielt mit Neid auf die Erfolge der chinesischen App TikTok, wo einzelne Verkäufer ihre Umsätze mit Live-Shows in die Höhe treiben. Davon will er sich ein Stückchen abschneiden.
Allerdings hat TikTok seine Pläne für Live-Shopping-Aktivitäten in Europa und den USA vor einigen Wochen aufgegeben. Zu gering erschienen offenbar die Erfolgsaussichten. Durchaus denkbar, dass das altertümlich anmutende «TV-Shopping» via soziale Medien nur in China genügend Konsumenten findet, nicht aber in Europa oder den USA, wo neben Amazon und Instagram bis heute auch Youtube und QVC Online Live-Verkaufsshows ausstrahlen.
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