Dove verzichtet explizit auf KI im Marketing

Seit 20 Jahren setzt sich die Kosmetikmarke für ein differenziertes Verständnis von Schönheit ein. Zum Jubiläum verspricht der Unilever-Brand, keine KI zu verwenden.

15.04.2024
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Zweimal KI generiert: Links ohne, rechts mit dem Begriff «Dove» | Bilder: PD
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters – ausser es geht um Frauen in der Werbung und speziell auf Social Media. Dank Filter, Photoshop und neuerdings KI entstehen Wesen, die so nicht von dieser Welt sein können. Nur schon aus Gründen der Statik.
Unter der Kampagne #RealBeauty stellt die Dusch- und Bodylotion-Marke Dove von Unilever in ihrer Werbung Frauen seit zwei Jahrzehnten so dar, wie sie im wirklichen Leben halt aussehen. Damit stemmt sie sich gegen die Auswirkungen unrealistischer Schönheitsstandards, denen vor allem junge Frauen und schon kleine Mädchen ausgesetzt sind.

Wie geht schlank, aber kurvig?

Für die Studie «The Real State of Beauty: A Global Report» befragte Dove weltweit 33’000 Menschen weiblichen und männlichen Geschlechts im Alter zwischen zehn und 64 Jahren.
In Deutschland sagte die Mehrheit der befragten 698 Frauen und 500 Mädchen, um als schön zu gelten, müssten sie eine Liste von Kriterien erfüllen, die sich teilweise widersprächen. So sollten sie:
  • gesund aussehen (76 Prozent)
  • schlank sein (72 Prozent),
  • eine schmale Taille haben (64 Prozent)
  • gleichzeitig kurvig sein (52 Prozent).

Noch mehr Druck durch KI

Sieben von zehn Frauen gaben an, der Druck habe in den letzten acht Jahren immens zugenommen. Primär wegen der sozialen Medien, durch die sie sich manipuliert und unter Druck gesetzt fühlten, ihr Aussehen zu verändern – obwohl ihnen bewusst sei, dass die Frauenbilder dort verfälscht oder von KI generiert seien.
Dove erweitert nun sein Versprechen, «wahre Schönheit zu schützen» und verpflichtet sich, in der Kommunikation niemals Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen. Dazu erstellte das Unternehmen einen Kampagnenfilm mit der Aussage, dass sich in den letzten 20 Jahren doch einiges getan hat: #KeepBeautyReal.


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