Coca-Cola HBC: Preise erhöht und trotzdem viel mehr verkauft

In der Schweiz steigerte der Coke-, Fanta- und Valser-Konzern die verkaufte Menge 2022 um knapp 9 Prozent.

15.02.2023
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Mehr Flaschen als im Vorjahr: Coke-Produktion in Dietlikon   |   Bild: PD
In der Schweiz setzte der Getränke-Abfüll-Konzern Coca-Cola Hellenic im letzten Jahr ein deutlich höheres Getränkevolumen ab: Der Lizenz-Produzent von Softdrinks verkaufte hierzulande rund 388 Millionen Liter – das waren 8,7 Prozent mehr als im Jahr 2021.
Man habe einerseits von der Erholung des Gastro-Geschäfts nach der Pandemie profitiert, andererseits durch gutes Management, schreibt das Unternehmen. Die Zuwächse bei kohlesäurehaltigen Getränken – insbesondere Coke und Fanta – waren dabei etwas deutlicher als bei den Stillen Wassern.
Das heisst aber auch, dass der Getränkeabsatz mengenmässig immer noch nicht ganz auf dem Stand vor Covid ist. Im Jahr 2019 hatte Coca-Cola HBC in der Schweiz über 400 Millionen Liter abgesetzt.
All dies lässt sich dem Geschäftsbericht 2022 von Coca-Cola HBC entnehmen. Er zeigt, dass die Coca-Cola-Marken die höheren Kosten zu schönen Teilen weitergeben können. Weltweit (also im Gegensatz zur Schweiz) sanken die verkauften Mengen zwar leicht – nämlich um 1,5 Prozent –, aber die Erlöse stiegen um 14 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro.
Anders gesagt: Auch die Preise pro Unit Case (das entspricht bei Softdrinks 5,7 Litern) konnten um rund 14 Prozent erhöht werden – von 2,97 Euro auf 3,39 Euro. Der Zuwachs lag also deutlich über der allgemeinen Teuerung von Konsumgütern, die im Euro-Raum gut 9 Prozent und weltweit etwa 8,75 Prozent betrug.
Allerdings: Die Input-Kosten – von Energie über Transportpreise bis hin zur Kohlensäure – legten noch deutlicher zu. Unterm Strich erzielte die Gruppe einen Reingewinn von 415 Millionen Euro nach 547 Millionen Euro im Jahr davor. Ein Rückgang von 24 Prozent – trotz des massiv höheren Umsatzes.
Coca-Cola HBC mit Sitz in Steinhausen ist in rund 30 Staaten aktiv – von Armenien bis Zypern – und produziert Getränke in Lizenz der Coca Cola Company, ferner weitere Markenprodukte wie Monster oder das Costa-Coffee-Sortiment.
Die Schweizer Coca-Cola-Abfüllerei befindet sich in Dietlikon. Dem Unternehmen gehört ferner die Valser-Quelle mit den entsprechenden Marken. Es ist zu knapp einem Viertel in Besitz des Coca-Cola-Konzerns; ein weiteres Viertel gehört griechischen Familien (denn Coca-Cola HBC entstand 2000 aus einer Fusion, an der die Hellenic Bottling Company beteiligt war); der Rest ist in Streubesitz.

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