China, Indien, Brasilien: Hier wächst Nestlé in den kommenden Jahren

In den beiden asiatischen Märkten will der Konzern sein Kaffee-Geschäft ausweiten. Brasilien erhält bis 2025 Investitionen von über einer Milliarde Franken.

4.12.2023
image
Nestlé-Getränkefabrik im brasilianischen Três Rios | Bild: PD Nestlé
Indien und China sind für Nestlé die wichtigsten Wachstumsmärkte für Kaffee: Dies liess der Leiter der strategischen Geschäftseinheit Kaffee des Schweizer Konzerns, Philipp Navratil, kürzlich verlauten. Er sei optimistisch, was den steigenden Kaffeekonsum in den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Welt angehe, so das Fachmedium «World Coffee Portal».
China ist der zweitwichtigste Markt für Nestlé – wenn auch noch mit einem grossen Abstand zur Nummer eins, den USA. In den Vereinigten Staaten verdiente der Multi im letzten Jahr 30 Milliarden Franken, in China waren es 5,8 Milliarden, also rund einen Fünftel davon. In Indien kam Nestlé auf 2 Milliarden – was angesichts der Bevölkerungszahl viel Luft nach oben lässt.
Laut Kaffee-Chef Navratil habe Nestlé eine starke Präsenz in Asien: «Wir sind sehr optimistisch in Bezug auf die Märkte, die einen sehr niedrigen Pro-Kopf-Verbrauch haben. China ist wirklich ein grosser Schwerpunkt, und Indien ist ein grosser Schwerpunkt.» In Indien tragen Kaffeeprodukte aktuell 12 Prozent zum Gesamtumsatz von Nestlé bei.

Brasilien: Tierfutter und Süsses

Vor einem Jahr kündigte der Konzern Investitionen in der Höhe von 600 Millionen Franken an, wovon die Hälfte für Kaffee- und Süsswarenmarken eingesetzt würden. Über eine Milliarde Franken sollen derweil bis 2025 in die brasilianische Nestlé-Infrastruktur gesteckt werden, wie das Wirtschaftsmedium «Forbes» berichtet. Brasilien war 2022 laut Statista mit 3,76 Milliarden Franken der drittwichtigste Ländermarkt für Nestlé.
Das Geld soll unter anderem in das Geschäftswachstum, neue Technologien und den Ausbau von Produktionseinheiten fliessen. Dazu gehört der Bau einer neuen Werks für Purina, die Tierbedarfssparte des Konzerns. Die bisher einzige Purina-Produktionsstätte in der Nähe von Sao Paolo ist an Kapazitätsgrenzen gestossen. Eine neue Fabrik in der Provinz Santa Catarina wird insgesamt über 400 Millionen Franken kosten und soll 2025 eröffnet werden.
Aber auch die Herstellung von Süsswaren wird mit einer Geldspritze von einer halben Milliarde Franken ausgebaut – Konsider hat darüber berichtet. Nestlé lässt im Land Waren für 20 Exportmärkte produzieren.
  • nestlé
  • tierbedarf
  • kaffee
  • süsswaren
  • schokolade
  • food
  • industrie
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin

Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.

image

Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite

Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.

image

Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva

Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.

image

Weshalb die Gehälter im Detailhandel so tief sind

Im Grunde entlöhnen Detailhandel- und Konsumgüter-Branche zurückhaltender als das Gastgewerbe.

image

Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt

Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.

image

Passugger holt Jungunternehmer in Geschäftsleitung

Der 29-jährige Thomas Schreiber aus Chur ist regional verwurzelt – und soll zugleich zukunftsorientierte Denkweisen einbringen.