Wer am meisten Produkte zurückrufen muss
Dass es die Migros ist, erstaunt nicht unbedingt. Dass danach nicht Coop folgt, schon eher.
6.11.2022Kommt es auf Details im Labor an? Symbolbild von: Diana Polekhina on UnsplashDie Liste wurde vom Eidgenössischen Büro für Konsumentenfragen erarbeitet und nun vom «Sonntagsblick» veröffentlicht: 37 Produkte musste die Migros zwischen Januar 2020 und Oktober 2022 zurückrufen. Bei Aldi waren 19 Artikel betroffen. Und auf den nächsten Plätzen der Rückruf-Liste folgen Coop (9), Lidl (8) sowie Globus und Denner (6).
Insgesamt mussen in der Schweiz seit Januar 2020 rund 360 Produkte aus dem Verkehr gezogen werden.
- Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen: Öffentliche Warnungen und Rückrufe, laufende Liste.
Einerseits erstaunt das Ergebnis nicht: In der Rangliste spiegelt sich teils auch die Anzahl der Produkte, welche die Detailhändler im Angebot haben, und dabei insbesondere die Anzahl der (heikleren) Lebensmittel. Genau besehen ist eher Coop der Ausreisser – und weniger die «top-platzierte» Migros: Denn angesichts der Angebotspalette der Basler erscheint ihr Wert eher tief.
Harmonisierte Betrachtung
Im «Sonntagsblick» lässt die Migros ihre Position unkommentiert: «Die Hintergründe der Rückrufe von Mitbewerbern kennen wir nicht und so können wir uns leider nicht dazu äussern», sagt ein Sprecher.
Ein Erklärungsansatz liegt allerdings darin, dass je nach Firmensitz andere kantonale Labors für die Prüfung der Produktsicherheit zuständig sind.
Dem widerspricht aber der Zürcher Kantonschemiker Martin Brunner: Die Beurteilung, ob eine Gesundheitsgefährdung vorliege, erfolge normalerweise in Absprache zwischen den Betrieben mit den kantonalen Behörden sowie dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Damit sei eine Harmonisierung der Beurteilungen gewährleistet.
Produktekategorien und Gründe für Rückrufe bei Lebensmitteln, 2021. Quelle/Grafik: BLV, Bericht 2021: «Öffentliche Warnungen, Rückrufe und Schnellwarnsystem RASFF»
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