Weleda: Umsatz unverändert, skeptischer Ausblick

Der Hersteller von Naturkosmetik und Heilmitteln erzielte 2021 weniger Gewinn als in Vorjahr.

20.05.2022
image
«Schwierige Zeiten»: Ausschnitt aus einem Image-Film von Weleda | youtube.com/user/weleda
Die Weleda AG erzielte 2021 einen Umsatz von 425 Millionen Euro – nach 424 Millionen Euro im Jahr davor. Als «stabil in schwierigen Zeiten» bezeichnet das Naturmittel-Unternehmen die Entwicklung.
Das Betriebsergebnis sei wegen erhöhter Investitionen unter dem Vorjahr gelegen: Es sank von 22 auf 13 Millionen Euro. Das konsolidierte Jahresergebnis lag bei 7 Millionen Euro; im Vorjahr 2020 hatte Weleda noch 8 Millionen ausgewiesen.
Beim Umsatz entwickelten sich die beiden Geschäftsbereiche Naturkosmetik und Pharma unterschiedlich:
  • Der Gesamtumsatz der Naturkosmetik legte um rund 3 Prozent zu, wobei fast alle Regionen zum Wachstum beitragen konnten.
  • Derweil verringerte sich der Arzneimittel-Umsatz um 10 Prozent. Eine Rolle spielte, dass der französische Markt unter dem Wegfall der Erstattung homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel durch die Krankenkassen litt.
Das Nettofinanzvermögen nahm im letzten Jahr hauptsächlich durch hohe Investitionen um 5 Millionen ab und beträgt rund 68 Millionen Euro. Das Unternehmen ist weiterhin schuldenfrei.

Ausblick

Im ersten Quartal 2022 spürt Weleda Umsatzrückgänge in Europa, «die auch durch zweistellige Zuwächse in anderen Ländern nicht ausgeglichen werden», so die Mitteilung: «Eine Einschätzung für das Gesamtjahr ist aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich.»
Zu den wichtigsten Investitionen von Weleda gehört die Erneuerung der Infrastruktur, wobei der Bau eines neuen Logistikcampus in Schwäbisch Gmünd den Kern bildet. Auch werden die Produktionsanlagen in Arlesheim modernisiert.

Neue Healthcare-Tochter

In Arlesheim gründete Weleda im Dezember die Weleda HealthCare AG. Diese 100-prozentige Tochtergesellschaft stellt sogenannte Rezeptur- beziehungsweise Magistralpräparate her, also individuell verordnete Arzneimittel. Ziel ist es, ein breites Sortiment an anthroposophischen Arzneimitteln anzubieten.
Die Weleda AG hat ihren Hauptsitz in Arlesheim und eine Niederlassung in Schwäbisch Gmünd. Daneben besteht die Weleda-Gruppe aus weltweit 27 Gesellschaften; sie beschäftigt heute rund 2'500 Mitarbeitende. Insgesamt ist Weleda in rund 50 Ländern vertreten.
Hauptaktionäre sind die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft und die Klinik Arlesheim, die zusammen etwas mehr als drei Viertel des Unternehmens halten.

Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Parkplätze vor dem Laden? Lieber nicht!

Neue Daten zur ewigen Parkplatz-Debatte: In Shopping-Zonen könnten parkierte Autos den Einkaufsbummel eher verderben.

image

Decathlon plant 6'000-Quadratmeter-Store in Spreitenbach

Im laufenden Jahr eröffnet(e) der Sportartikel-Händler sieben Standorte in der Schweiz – nächstes Jahr folgt nun die grösste Filiale.