Nestlé wehrt sich gegen Note «Ungenügend» für Nesquik

Der Schweizer Konzern hält den Prüfern des deutschen Institutes Oekotest entgegen, die analysierten Mineralölwerte seien willkürlich beurteilt worden.

24.04.2023
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Bebilderung des Schokoladenpulver-Tests bei Oekotest.de | Bild: PD
Zu viel Zucker und «sehr bedenkliche» Mineralölbestandteile: Diese Faktoren ergeben in einem aktuellen Prüfbericht von Oekotest in Deutschland für das Nestlé-Produkt Nesquik die Gesamtnote «Ungenügend». Von allen 15 Produkten schnitt keines gut ab, doch Nesquik landete zusammen mit einem Konkurrenzprodukt am Ende der Beurteilungsskala.
Neben dem hohen Zuckergehalt und den erwähnten Spuren von Mineralöl wurden solche von Schwermetallen, aber auch die auf Kinder zielende Werbung, fehlende Transparenz beim Kakaoanbau oder den Lieferketten moniert. Die Kritik geht durchs Band: Selbst das am besten bewertete Artikel erhielt nur ein «Befriedigend».

Schon 2019 die schlechteste Note

Bereits 2019 fielen in einer Prüfung durch Oekotest die meisten Schokoladenpulver im Panel durch, Nesquik ebenfalls mit der Note «Ungenügend». Doch dieses Mal lässt Nestlé Deutschland das Verdikt nicht gelten. Auf Nachfrage des Onlinemedium «InFranken» erklärte eine Sprecherin von Nestlé: «Öko-Test orientiert sich somit nicht an den offiziellen Massstäben, sondern legt bei ihren Untersuchungen willkürliche, niedrigere Grenzwerte fest.»
Diese Praxis bei Produktetests ist heute üblich. Die Tester vergleichen die erhaltenen Werte nicht mit den gesetzlich zulässigen, sondern mit einem selbst gewählten, schärferen Massstab. Nestlé hält laut dem Medienbericht fest: «Wir setzen nur solche Rohstoffe und Materialien ein, die im Hinblick auf die offiziellen Grenz- beziehungsweise Orientierungswerte als unbedenklich eingestuft wurden.»

Nestlé kommt auf andere Testresultate

Die Nestlé-Sprecherin wirft den Testern in diesem Fall zudem falsche Ergebnisse vor: «Unsere Produkte werden regelmässig extern und intern getestet. Aus diesem Grund haben wir das von Öko-Test überprüfte Nesquik Getränkepulver ebenfalls von einem unabhängigen Institut testen lassen und als Ergebnis deutlich niedrigere Werte für Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOSH) erhalten.»
Auch bei den weiteren kritisierten Punkten Lieferketten-Information und Verpackung hält Nestlé Deutschland gegen die Tester: Nesquik sei auf von Rainforest Alliance zertifizierte Beschaffung umgestellt worden. «Im Rahmen des Nestlé Cocoa Plans unterstützen wir nachhaltige Anbaumethoden und tragen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kakaobauern und ihren Familien bei», so Nestlé.
Auch die Nachhaltigkeit der Verpackung sei gegeben: Sowohl die Plastikbeutel als auch die Dosen der Nesquik-Getränkepulver seien recycelbar und können dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.
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