Migros: Gesundheit für Geschäftskunden

Die Migros-Plattform Impuls wurde von der MGB-Spitze zu Medbase verlagert. Nun soll sie stärker zur Serviceplattform werden.

9.10.2023
image
Viel Rat, wenig Verkauf: Startseite von Impuls.
Die Migros bezeichnet ihre Plattform Impuls gern als «Gesundheitsinitiative»: Die Site bietet eine breite Palette an Ratschlägen, es geht um Prävention sowie allgemein um mentale und physische Gesundheit. Allenfalls auf Stufe 2 findet man kaufbare Migros-Produkte.
Offenbar soll die Gesundheitsinitiative nun unternehmerischer werden: Impuls will sich vom «Gesundheitsportal mit Magazin-Charakter» zur «Serviceplattform für Gesundheitsorientierte» wandeln. Dies steht in einer internen Mitteilung, welche die «NZZ am Sonntag» einsah.
Ein neuer «Business-Case» soll die Finanzierung verbessern, wobei insbesondere «das Marktpotenzial bei Geschäftskunden» ausgeschöpft werden soll. Im Visier habe die Migros wohl Firmen, die ihre Mitarbeiter zu mehr Bewegung anspornen wollen – so den die Deutung der NZZaS.

Ein Fabrice-Zumbrunnen-Thema

Zugleich hat die Migros Impuls verschoben: Die Plattform untersteht seit Monatsbeginn der Gesundheits-Tochter Medbase. Zuvor war Impuls in der MGB-Zentrale angesiedelt – und dabei direkt dem Präsidenten der Generaldirektion untersstellt.
Manche mögen hier einen weiteren kleinen Entmachtungs-Schritt des neuen MGB-Chefs Mario Irminger herauslesen. Aber die Rochade lässt sich auch umgekehrt deuten: Impuls war erst im Dezember 2022 bei der MGB-Spitze verortet worden – was damals vor allem als spezielles Entgegenkommen an Irmingers gesundheits-interessierten Vorgänger Fabrice Zumbrunnen erschien.
Die Gesundheitsplattform erreicht rund 5 Millionen User pro Jahr. «Impuls steht nach sieben Jahren auf einer soliden Basis. Es ist für uns ein logischer Schritt, Impuls nun in die nächste Entwicklungsphase überzuführen», erklärt Medbase der NZZaS die Rochade.
Im Bereich Gesundheit steigerte die Migros mit ihren Unternehmen Medbase, Movemi (Fitness), Bestsmile und Misenso im letzten Jahr den Umsatz um 18,9 Prozent auf 746 Millionen Franken. Der Anteil von Medbase betrug 523 Millionen Franken und verzeichnete ein Plus von 6,7 Prozent. Ein guter Teil des Wachstums war auf Zukäufe zurückzuführen.

  • handel
  • marketing
  • migros
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?

Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.

image

Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Parkplätze vor dem Laden? Lieber nicht!

Neue Daten zur ewigen Parkplatz-Debatte: In Shopping-Zonen könnten parkierte Autos den Einkaufsbummel eher verderben.

image

Decathlon plant 6'000-Quadratmeter-Store in Spreitenbach

Im laufenden Jahr eröffnet(e) der Sportartikel-Händler sieben Standorte in der Schweiz – nächstes Jahr folgt nun die grösste Filiale.

image

Migros Luzern macht Logistik für Migros Tessin

Die Filialkommissionierung für die Standorte im Tessin findet künftig in Dierikon statt. Im Tessin verschwinden Arbeitsplätze.