Jubiläum, Austrinkete, Auktion: Jelmoli-CEO skizziert das Grande Finale

Reto Braegger macht sich Gedanken, wie die letzten Monate des Warenhauses Jelmoli aussehen könnten, inklusive Versteigerung des «letzten Hemdes».

26.07.2023
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Reto Braegger, CEO von Jelmoli für die letzten Monate des Warenhauses | Bild: PD
Eigentlich ist es der wohl traurigste Job in der Schweizer Warenhausbranche: Reto Braegger darf oder muss als CEO die letzten Monate im Zürcher Jelmoli-Kaufhaus organisieren, das 2024 geschlossen und danach zu einem kombinierten Boutiquen-, Büro- und Gastrohaus mit Luxusappeal umgebaut wird.
Dennoch habe der Gang auf der letzten Meile auch Vorteile, sagt Braegger in einem Interview mit dem Medienportal «Persoenlich»: «Die Endlichkeit gibt eine Klarheit in den Auftrag, wie es sonst nicht immer der Fall ist, wenn man ein Unternehmen aufbaut oder entwickelt.» Er freue sich jedenfalls auf die anfallenden Herausforderungen.
Zudem verrät der Jelmoli-CEO, wie die letzten Monate in seinem Warenhaus aussehen werden. In diesem Jahr feiert es noch sein 190-Jahr-Jubiläum, unter anderem mit einer grossen Kampagne und vielen Aktivitäten im Haus im September und Oktober, bis zum «Grande Finale» Anfang November, so Braegger.
Für die letzten Tage im Jahr 2024 überlege er sich eine grosse «Austrinkete»: «Macht ja auch Sinn bei zwölf Gastrobetrieben.» Für andere Bereiche mache man sich Gedanken, «wie wir sie spannend und spielerisch inszenieren können». Vielleicht, so Braegger, «versteigern wir unser letztes Hemd für einen guten Zweck, statt es zu verkaufen».
Auch 2024 werde Jelmoli nochmals «tolle Kampagnen lancieren und spannende Geschichten erzählen». Die Liquidation hingegen komme erst in der Schlussphase. «Vorher gibt es die üblichen Sale-Phasen und viele attraktive Promotionen.» Allerdings wollen viele Marken ihre Produkte nicht rabattieren und nach der Schliessung zurücknehmen. Wenn der Schlüssel ein letztes Mal umgedreht werde, wolle er dies «mit einem weinenden und einem lachenden Auge» tun.
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