Jetzt kommen die Schweizer Pils auf den Markt
Mit Feldschlösschen braut erstmals ein Schweizer Grosshersteller ein Pils – und nennt es auch so.
8.08.2023Das neue Pils von Feldschlösschen | Bild: PDSeit Anfang Jahr ist die Bezeichnung «Pils» für untergäriges, hopfenbetontes Bier nicht mehr ausländischen Bieren vorbehalten. Der 1927 mit der Tschechoslowakei geschlossene Vertrag, der den Schweizer Brauereien die Verwendung des Namens untersagt hatte, gilt nicht mehr.
Ob überhaupt eine Brauerei die Bezeichnung übernehmen würde, war lange Zeit unklar. – Schliesslich klingt Pils für Schweizer Ohren sehr deutsch. Und vor allem kennt man hierzulande ein Parallelprodukt: Das Spez (oder helvetischer: Spezli). Laut dem Brauereiverband entspricht es zwar nicht in allen Charakteristika dem Pils – doch gewöhnt haben sich Schweizer Gaumen an dessen Geschmack und Namen allemal.
Nun wagt Feldschlösschen – die zur dänischen Carlsberg-Gruppe gehörende Grossbrauerei aus Rheinfelden (AG) – die Übernahme des von der tschechischen Stadt Pilsen abgeleiteten Biernamens. Sein Pils ist ab sofort in «ausgewählten Coop Supermärkten» sowie im Onlineshop justDrink.ch erhältlich, schreibt das Unternehmen.
Allerdings liefert Feldschlösschen nicht das erste Schweizer Pils: Bereits im Frühling stellte die Solothurner Öufi-Brauerei ihr «Öufi Hells Pills» vor. Dieses wird in einer ehemaligen Fabrik in Kleinmengen gebraut. Insgesamt 6000 Hektoliter Bier pro Jahr produziert Öufi jährlich.
Seit Frühling im Handel: Öufi Hells Pills aus Solothurn | Bild: PD
Wer die neuen Pils (laut Duden der korrekte Plural) trinken wird, muss sich erst weisen. «Spezial»-Biere machen rund 7 Prozent der gesamten Schweizer Bierproduktion aus. Ob die Spez-Anhänger auf Pils umsteigen, ist zumindest fraglich.
Immerhin: Gemäss Ausländerstatistik des Bundes leben aber alleine über 300'000 deutsche Staatsangehörige fest in der Schweiz. Zusammen mit den 30'000 Tschechen und Slowaken ergeben sie jedenfalls ein ordentliches Zielpublikum für die neuen inländischen Pils.
Brauerei Locher räumt bei World Beer Awards ab
Die Appenzeller Brauerei Locher heimste bei den World Beer Awards 2023 in London sieben Auszeichnungen ein. Gold erhielt ihr Vintage Sour Beer, sechs weitere Produkte erhielten eine Silbermedaille. Zwei der letzteren wurden erst im Frühling als Teil einer Sonderedition für Craft-Biere lanciert.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Waterdrop: Ricola steigt bei Drinks-Startup ein
Der Schweizer Kräuterbonbon-Spezialist und der österreichische Brausewürfel-Hersteller teilen gemeinsame Werte – und USA-Pläne.
Hero greift in Grossbritannien zu
Die Lenzburger übernehmen Delicously Ella – und wollen der jungen britischen Marke ins globale Geschäft verhelfen.
Die Firma Zweifel emanzipiert sich von der Kartoffel
Aus «Zweifel Pomy-Chips» wird «Zweifel Chips & Snacks AG». Denn Zweifel ist auch süss und für vielfältige Snacks zu haben.
Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft
Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.
Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef
Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.