Emmi stösst Gläserne Molkerei mit Riesenverlust ab

Der Verkauf des 2016 übernommenen deutschen Unternehmens führt zu einem einmaligen Abschreiber von 38 Millionen Franken.

6.07.2023
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Hauptsitz der Gläsernen Molkerei in Dechow (D) | Bild: PD Emmi
Die Emmi Gruppe stösst die 2016 erworbene deutsche Tochterfirma Gläserne Molkerei ab. Wie das Luzerner Unternehmen meldet, wird die auf die Herstellung regionaler Bio-Molkereiprodukte ausgerichtete Firma an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Mutares verkauft.
Im Geschäftsjahr 2022 hatte die deutsche Tochter dem Luzerner Milchverarbeiter einen Dämpfer beschert. Sie verlor wegen der Zurückhaltung der deutschen Konsumenten bei Bio-Produkten empfindlich an Umsatz. Die Gläserne Molkerei erwirtschaftete im letzten Jahr mit über 120 Mitarbeitenden Einnahmen von rund 100 Millionen Euro.

38 Millionen Verlust

«Die neuen Besitzverhältnisse schaffen für die Gläserne Molkerei mit ihrem hochwertigen Bio-Molkereisortiment nachhaltige Zukunftsperspektiven und ermöglichen Emmi eine konsequente Umsetzung ihrer fokussierten Strategie», wird Emmi-CEO Ricarda Demarmels im Schreiben zitiert. Mutares sei ein auf Turnaround-Situationen spezialisierter Experte.
Wenn die zuständigen Wettbewerbsbehörden ihr Plazet zum Deal geben, würde sich aus dem Verkauf für Emmi im Geschäftsjahr 2023 ein einmaliger Verlust von rund 38 Millionen Franken auf Stufe Ebit und rund 30 Millionen Franken auf Stufe Reingewinn ergeben, so Emmi. Die Emmi Gruppe bestätigt nach Bereinigung «um diesen einmaligen, aus der Transaktion resultierenden Sondereffekt» dennoch ihre am 1. März 2023 publizierte Prognose für das Gesamtjahr 2023 und werde «nach Vorliegen der Halbjahresergebnisse wie geplant am 18. August 2023 über den laufenden Geschäftsgang informieren».
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