Coca-Cola HBC hat offenbar kein Pricing-Problem

Der Getränke-Konzern veröffentlicht eine Gewinnwarnung der anderen Art: 2023 dürfte besser laufen als erwartet.

7.07.2023
image
Bild: Denisse Leon on Unsplash von: on Unsplash
Der Getränkekonzern Coca-Cola HBC hat ein kurzfristiges «Trading Update» veröffentlicht: Darin vermeldet das Unternehmen aus dem Kanton Zug, dass der Schussspurt des ersten Semesters 2023 besser lief als erwartet. Deshalb habe man die Erwartungen zu den Einnahmen nach oben angepasst.
«Die Performance im Juni, einem unserer bedeutendsten Monate, war insgesamt sehr stark», so die Mitteilung.

Fortschritte beim Price/Mix

Deshalb erwartet das Management fürs Gesamtjahr auch ein starkes organisches Wachstum des Betriebsgewinns; darin spiegelten sich auch erhebliche Verbesserungen bei den Preisen beziehungsweise beim Wert der verkauften Produkte.
Die Folge: Coca-Cola HBC prognostiziert nun fürs Gesamtjahr 2023 einen Zuwachs des organischen Ebit um 9 bis 12 Prozent (nachdem zuvor nur mit maximal +3 Prozent gerechnet worden war). Der Umsatz dürfte um 6 bis 7 Prozent nach oben klettern (im Frühjahr hatte die Firma noch 5 bis 6 Prozent erwartet).

Wachstum schon im ersten Quartal

Für die ersten drei Monate 2022 hatte der international tätige Abfüller mit Sitz in Steinhausen einen Quartalsumsatz von 2,2 Milliarden Euro vermeldet.
Der Price Mix habe am meisten zum Wachstum beigetragen, so die Mitteilung von Anfang Mai, «da wir entschlossen handelten, um die Kostenteuerung zu mildern.» Ein deutlicher Anstieg ergab sich bei Sprudel-, Kaffee- und Energy-Getränken, während Getränke ohne Kohlensäure tendenziell weniger verkauft wurden.
Volumenmässig stiegen die Verkäufe von 605 auf 621 Millionen Einheiten (Unit Cases). Das heisst: Pro Unit Case erzielte Coca-Cola HBC im ersten Quartal 3,54 Euro an Einnahmen.
Zum Vergleich: 2022 wies das Unternehmen 3,39 Euro aus; 2021 war der Wert bei 2,97 Euro gelegen.
Ein Unit Case entspricht bei Getränken 5.678 Litern beziehungsweise 24 Portionen. Bei Backwaren ist ein Unit Case gleich einem Kilo. Bei Kaffee entspricht ein Unit Case einem halben Kilo oder 5.678 Litern.
In der Schweiz stiegen die verkauften Mengen von Coca-Cola HBC im ersten Quartal 2023 im Vorjahresvergleich um über 10 Prozent, so der Bericht weiter («grew by low-double digits»); bei den Sprudelwassern lagen die Zuwächse über 15 Prozent («high-teens growth»), während sich die Absätze bei den Stillen Wassern etwa um 5 Prozent zurückbildeten.
Coca-Cola HBC mit Sitz in Steinhausen ist in rund 30 Staaten aktiv – von Armenien bis Zypern – und produziert Getränke in Lizenz der Coca Cola Company, ferner weitere Markenprodukte wie Monster oder das Costa-Coffee-Sortiment.
Die Schweizer Coca-Cola-Abfüllerei befindet sich in Dietlikon. Dem Unternehmen gehört ferner die Valser-Quelle mit den entsprechenden Marken.
Es ist zu knapp einem Viertel in Besitz des Coca-Cola-Konzerns; ein weiteres Viertel gehört griechischen Familien (denn Coca-Cola HBC entstand 2000 aus einer Fusion, an der die Hellenic Bottling Company beteiligt war); der Rest ist in Streubesitz und börsenkotiert.

  • coca-cola
  • getränke
  • food
  • industrie
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin

Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.

image

Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite

Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.

image

Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva

Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.

image

Weshalb die Gehälter im Detailhandel so tief sind

Im Grunde entlöhnen Detailhandel- und Konsumgüter-Branche zurückhaltender als das Gastgewerbe.

image

Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt

Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.

image

Passugger holt Jungunternehmer in Geschäftsleitung

Der 29-jährige Thomas Schreiber aus Chur ist regional verwurzelt – und soll zugleich zukunftsorientierte Denkweisen einbringen.