Carrefour & Netflix: Eine Kooperation der schrägen Art

Statt «HändSi Cumulus?» heisst es: «Avez-vous Netflix»? Der Rabattkarte des französischen Retail-Riesen wird ein Streaming-Angebot von Netflix angehängt.

18.01.2024
image
Über Netflix billiger im Supermarkt einkaufen: charlesdeluvio on Unsplash von: on Unsplash
Der französische Retail-Riese testet in zwei Landesgegenden ein spezielles Angebot: Für 5,99 Euro kann man in gut 100 Supermärkten ein Carrefour-Netflix-Abo erhalten; das Pilotprojekt läuft den Grossräumen von Bordeaux und Rouen.
Das Streaming-Abo wird dabei einfach dem bestehenden Rabattprogramm «Carrefour Plus» hinzugefügt – quasi kostenlos. Denn «Carrefour Plus» war bislang ebenfalls für 5,99 Euro zu haben.
Die Plus-Abo-Kunden erhalten für ihre knapp 6 Euro also erstens ein Netflix-Streaming-Angebot (mit Werbung); zweitens einen zehnprozentigen Rabatt auf rund 7000 Produkte; und drittens eine kostenlose Heimlieferung ihrer Online-Bestellungen ab einem Warenwert von 60 Euro.
Zum Vergleich: Das Standard-Netflix-Abo mit Werbung kostet in Frankreich derzeit ebenfalls 5,99 Euro.
Auf der Gegenseite erhält Netflix auch Werbeauftritte in den Carrefour-Retail-Media-Kanälen sowie an den Point of Sales.

Auch gegen Inflation

Mit der Idee möchte Netflix neue Zielgruppen erreichen, die nicht durch die herkömmliche TV-Werbung oder Inserate auf Rabatte aufmerksam werden – und natürlich auch ein Argument auf den Tisch legen, ein Netflix-Abo abzuschliessen.
Wie auch andere Detailhändler möchte Carrefour der Inflation entgegenwirken und die Kunden entlasten: «Wir wissen, dass es viele Ausgabenkürzungen bei Kinofilmen, Urlaubsreisen et cetera gibt. Wir wollten unseren Kunden ein Unterhaltungsangebot machen können», sagt Caroline Dassié, Direktorin der Carrefour-Gruppe, gegenüber «Le Parisien».
  • handel
  • marketing
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva

Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.

image

Weshalb die Gehälter im Detailhandel so tief sind

Im Grunde entlöhnen Detailhandel- und Konsumgüter-Branche zurückhaltender als das Gastgewerbe.

image

Wohnaccessoires: Depot beantragt Insolvenz

Der ehemaligen Migros-Deko-Tochter drohte in Deutschland offenbar die Zahlungsunfähigkeit.

image

Wenig Schwung im Schweizer Detailhandel

Vor allem die inländischen Online-Anbieter gerieten im ersten Halbjahr unter Druck.

image

Migros engagiert einen weiteren Top-Manager von aussen

Florian Decker kommt von Edeka in Hamburg. Er wird eine neue Direktion zur zentralen Beschaffung des M-Konzerns führen.

image

Lidl Schweiz: Nicholas Pennanen bleibt

Der designierte Schweiz-Chef kommt auf eine neue Position in der Lidl-Stiftung. Zugleich kommt es zu anderen Rochaden zwischen Lidl Schweiz und Lidl Österreich.