Bericht: Selecta steht zum Verkauf

Die These lautet: Die Besitzerin will den Automatenkonzern bald versilbern – doch ein Börsengang erscheint unwahrscheinlich.

11.12.2023
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Selecta-Automaten im Hauptbahnhof Zürich   |  Bild: Konsider.
Der Automaten- und Büroverpflegungs-Konzern Selecta soll demnächst verkauft werden. Dies meldet die «Finanz und Wirtschaft» unter Berufung auf zwei unabhängige informierte Quellen.
Die Besitzerin habe die Beratungsfirmen McKinsey und Bain für eine erste Due-Diligence-Prüfung angefragt.
Die Selecta-Gruppe gehört seit 2015 zur Private-Equity-Firma KKR – also seit einer für solche Investoren recht langen Zeit.
Die F&W erklärt den Versuch eines Gesamtverkaufs damit, dass KKR die Hoffnung auf einen Börsengang inzwischen aufgeben musste. Die hohe Verschuldung drücke den Betriebsgewinn dermassen, dass eine lukrative Kotierung in weite Ferne rücke. Schon einmal – im Herbst 2019 – hatte Selecta die Rückkehr an die Schweizer Börse geplant, dann aber kurzfristig abgesagt.

Ist die Luft draussen?

Das in Cham (ZG) domizilierte Foodtech-Unternehmen erreichte im letzten Geschäftsjahr mit 1,2 Milliarden Euro zwar einen um 13,5 Prozent höheren Umsatz; die Verkäufe pro Automat und Tag stiegen um 25 Prozent auf 11,60 Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) konnte aber nicht ganz mithalten, er erhöhte sich auf 217 Millionen Franken: 9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im vergangenen Quartal war der Umsatz dann wieder geschrumpft: Die Nach-Corona-Aufholjagd könnte also an ein Ende kommen, was wiederum die Verkaufspläne anregen dürfte.
Als mögliche Käufer nennt die F&W andere Finanzinvestoren, vor allem aber Konkurrenten wie Lavazza, die IVS Group und Dallmayr – sowie Migros und Coop; die Basler Genossenschaft hat mit Selecta eine Kooperation im Bereich der Büroverpflegung.
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