Bericht: Coop-Parter Mosa Meat könnte Laborfleisch rascher in den Handel bringen

Die EU-Regulierungsbehörde soll dank US-Daten zu kultiviertem Fleisch bei der Zulassung den Turbo einsetzen. In Holland könnten Produkte schon im Herbst testweise «verköstigt» werden.

6.07.2023
image
Betriebsgebäude von Mosa Meat | Bild: PD Mosa Meat
Laborfleisch in Gastroküchen und Ladenregalen: Nun könnte es plötzlich schneller gehen als gedacht. Laut einem Bericht des Branchenmediums «Vegconomist» macht die holländische Politik Druch auf die EU-Zulassungsbehörden, die über den Handel mit Laborfleisch entscheiden muss. Demnach könnte diese mittels Daten aus den USA den Turbo beim Bewilligungsverfahren einlegen – und Fleisch aus der Retorte statt erst in Jahren, schon in einigen Monaten zulassen – vorerst zumindest zur «Verköstigung».
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA in Washington hat im Juni 2023 den beiden Unternehmen UPSIDE Foods und GOOD Meat die Bewilligung erteilt, kultiviertes Fleisch in den Verkauf zu bringen (hier). Damit ist der Druck auf die EU-Beamten gestiegen, ebenfalls rasch zu einem Ergebnis zu kommen. Davon profitieren könnte auch die holländische Pionierin Mosa Meat, ein Partner der Coop-Tochter Bell Group. Bell investiert für die Entwicklung von kultiviertem Fleisch in das Unternehmen.
Mehr zu Mosa Meat
Druck kommt insbesondere von holländischen Politikern. So wurde bereits 2022 auf Parlamentsebene eine Zulassung von Verkostungen von kultivierten Fleischerzeugnissen verlangt. Nun könnte auch die Regierung ihre Zustimmung geben. Die ersten Verkostungen könnten dann laut einer Reportage des Senders RTL Nieuws bereits im Herbst stattfinden.
Nötig für den kommerziellen Verkauf von kultiviertem Fleisch sind aber weiterhin eine Reihe von Genehmigungen: durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Europäische Kommission und Vertreter aller EU-Mitgliedstaaten.
Die EFSA habe jedoch gemäss dem Bericht kürzlich eine Veranstaltung abgehalten, um – nach den Zulassungen in den USA – die neuesten Daten zu kultiviertem Fleisch zu prüfen. Dies, so die Hoffnung und Spekulation, deute darauf hin, dass die Behörde «einen innovativeren Ansatz bei der Regulierung anstrebt».
  • esg
  • f&e
  • food
  • industrie
  • fleisch
  • handel
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?

Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.

image

Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.