Beiersdorf läuft wie geschmiert, wenn auch langsamer

Im ersten Halbjahr 2022 wuchs der Umsatz um 10,5 Prozent. Das geringere Wachstum wird mit gestiegenen Rohstoff- und Transportkosten begründet.

4.08.2022
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Nivea-House in Hamburg: Die Beiersdorf-Marke wuchs überproportional | Bild: PD Beiersdorf
Trotz höherer Kosten für Rohstoffe und Logistik hat der Hamburger Hersteller von Hautpflegeprodukten im ersten Halbjahr 2022 Rekordzahlen beim Umsatz und EBIT erreicht. Der Umsatz auf Konzernebene stieg um 10,5 Prozent (Vorjahr: 16,2 Prozent) auf 4,5 Milliarden Euro.
Die EBIT-Umsatzrendite verzeichnet ein Plus von 15,9 Prozent (Vorjahr: plus 15,3 Prozent). Der Gewinn (vor Zinsen und Steuern) seinerseits stieg auf 710 Millionen Euro – ein Plus von 19,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (595 Millionen).

Sonnenschutz verkauft sich gut

Grosse Hoffnungen setzt Beiersdorf auf Nord- und Südamerika: Dort wuchs der Umsatz mit den Konsumentenmarken um 23,8 Prozent. Besonders erfolgreich verkauften sich Nivea- und Eucerin-Sonnenschutzmittel in Mittel- und Südamerika gut. In Europa holt die Sparte «Sun care» wieder auf; in gewissen Ländern wie Deutschland habe Beiersdorf mit seinen Marken Spitzenpositionen wieder gewonnen.

La Prairie schwächelt in China

Der schwächelnde Umsatz der Schweizer Marke La Prairie führt Beiersdorf-CEO Vincent Warnery vor allem auf die Covid-Lockdowns in China zurück. Gerade in den Grosstädten Schanghai und Beijing seien die Verkäufe um 30 Prozent eingebrochen. In den Monaten Juni und Juli gebe es jedoch klare Zeichen für eine Erholung.
«Wir sind auf gutem Weg», versichert Warnery. Sollten die Lockdowns anhalten, sei jedoch Vorsicht angesagt. Für das zweite Halbjahr rechnet man dennoch mit einem Wachstum von 10 Prozent.

Tesa leidet an Lockdowns

Die Konzernsparte Tesa, die neben Pflastern vor allem mit Klebebändern für die Industrie ihr Geld verdient, verzeichnet ein Umsatzplus von 5,4 Prozent. Hier drückten sowohl die Lockdowns in China wie auch Logistikprobleme auf die Verkäufe.
Sorgen bereiten den Managern von Beiersdorf die steigenden Erdgas-Preise und die Knappheit des Rohstoffes in Deutschland. Dort findet ein Viertel der Gesamtproduktion von Beiersdorf statt.

Optimistischer Ausblick

Dennoch erwartet der Konzern auf Basis der Prognose der beiden Unternehmensbereiche Consumer und Tesa insgesamt «ein erwartetes Umsatzwachstum am oberen Ende des mittleren einstelligen Bereichs». Die operative EBIT- Umsatzrendite setzt er auf Vorjahresniveau an, also um 13 Prozent.


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