Bauernverein Uniterre fordert Migros auf, Margen offenzulegen

Die Gewerkschaft der Landwirte nimmt Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen beim Wort und verlangt volle Transparenz.

23.01.2023
image
Milchprodukteabteilung in Migros-Partner-Filiale | Bild: PD Migros Aare
Im Juni 2022 machten Westschweizer Medien gehackte Informationen über Margen bei Milchprodukten von Migros und Coop publik. Diese liegen laut damals veröffentlichten Daten bei 40 bis 70 Prozent. Eine Schlagzeile dazu lautete zum Beispiel: «Fette Margen für Coop und Migros – magere Kühe für die Bauern.»
Nun wendet sich die Bauernvereinigung Uniterre an den abtretenden Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen und fordert ihn in einem Aufruf auf, «die Margen offenzulegen, die die Migros auf dem Buckel der Produzent*innen realisiert».
Schliesslich habe Zumbrunnen in einem Interview ausgesagt, die Migros habe nichts zu verbergen.

63 Rappen statt 1 Franken

Uniterre fordert deshalb «faire und kostendeckende Preise, und zwar subito» – und nicht nur bei den Milchprodukten, sondern auch im Getreidesektor, im Gemüse–, Obst– und Weinbau, da sich dort «die gestiegenen Konsumpreise und die erhöhten Produktionskosten bei weitem nicht ausreichend in den Produzent*innenpreisen niedergeschlagen haben».
Während Coop und Migros auch 2022 steigende Umsätze auswiesen, würden die Bauern weiter mit viel geringen Richtpreisen abgespiesen.
Konkretes Beispiel: der Richtpreis für ein Kilogramm Milch beträgt 81 Rappen, effektiv bezahlt würden 63 bis 69 Rappen. Nötig wäre ein Franken pro Kilogramm, um die effektiven Produktionskosten abzudecken «und den Bauernfamilien ein würdiges Einkommen zu sichern».
  • landwirtschaft
  • food
  • migros
  • coop
  • handel
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?

Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.

image

Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.