Die grössten Online-Shops der Schweiz – Zalando baut Vorsprung aus

Die Konzentration im Schweizer E-Commerce geht weiter. Das zeigen die Carpathia-Daten zur Entwicklung.

29.06.2023
letzte Aktualisierung: 22.12.2023
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Gross: Fulfillment Center von Zalando  |  Bild: PD
Welche Online-Shops verkaufen in der Schweiz am meisten? Und welche Schweizer Online-Shops verkaufen am meisten? Die massgeblichen Daten zu diesen Fragen veröffentlicht jeweils die Digital-Beratungsagentur Carpathia.
Deren neue Auswertung zur Entwicklung 2022 zeigt, dass Zalando im Schweiz-Geschäft nochmals zulegen konnte: Nachdem der Berliner Kleiderhändler bereits im Vorjahr Digitec von Platz 1 verdrängen konnte, baute er seinen Vorstoss diesmal deutlich aus: Zalandos Schweiz-Umsätze stiegen – so die Carpathia-Schätzung – um rund 300 Millionen Franken.
Rechnet man allerdings die Galaxus-Verkäufe dazu, so bleibt die Migros-E-Warenhaus-Tochter die Digitec-Galaxus die Nummer eins.
Quelle: Carpathia, «Die umsatzstärksten Schweizer Onlineshops 2022», Juni 2023. Dort auch Umsatz-Poster mit weiteren Daten.
Das Ranking fusst teils auf veröffentlichten Angaben, teils auf Schätzungen der Carpathia-Experten. Die Zahlen zeigen eine erhebliche Konzentration – und vor allem machen sie spürbar, dass sich diese Konzentration noch verstärkt hat. Die zehn grössten Anbieter (von Zalando bis Migros.ch) beanspruchten zusammen etwas mehr als die Hälfte des gesamten Schweizer Onlinehandels-Volumens von 14 Milliarden Franken.
Oder anders: Die 30 umsatzstärksten Onlinehändler besetzten 2022 rund 73 Prozent des Marktes; im Vorjahr war der Wert noch bei 64 Prozent gelegen.
Das heisst insgesamt: Einige Anbieter entwickeln sich bombig – aber für die grosse Masse wird es eng und enger.
Dazu trägt bei, dass der Anteil des Online-Versandhandels am gesamten Detailhandel letztes Jahr stagnierte (konkret: Er lag bei 11,7 Prozent). Der E-Commerce-Anteil lag sowohl im Food- und Near-Food-Bereich (3,6 Prozent) als auch im Non-Food-Bereich (17,8 Prozent) um einen Tick unter dem Vorjahreswert.
Eher entspannt ist die Lage derweil bei den B2B-Anbietern: Alle nennenswerten Online-Shops konnten hier ihre Umsätze halten oder steigern. «Das Wachstum ist nachhaltig und weniger volatil als in den B2C-Märkten», so der Carpathia-Bericht. Wenn die Verkäufe hier steigen, dann vor allem wegen dem Marktwachstum – und weniger, weil es zu Verschiebungen vom stationären zum digitalen Handel kommt.
Stark belebt wurde das Geschäft dabei durch den Klimawandel. Oder genauer: Der Haustechnik- und Elektro-Grosshandel profitierte von der starken Nachfrage nach neuen Energie-Lösungen und Smart-Home-Produkten.
Allerdings: Der B2B-Marktführer blieb Pistor, also ein Lebensmittel- und Medizinprodukte-Lieferant. Das Unternehmen aus dem Kanton Luzern konnte gegenüber dem Vorjahr um fast 20 Prozent zulegen – und lag nun wieder deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

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