Wo bleibt das Bier frischer: In der Flasche oder in der Dose?

Die wissenschaftliche Antwort lautet: Es kommt drauf an.

2.08.2023
letzte Aktualisierung: 10.05.2024
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Klassiker: Amber Ale in brauner Flasche. Bild: pmv chamara on Unsplash von: on Unsplash
Aus der Flasche oder aus der Büchse? Es ist ein alter Streit unter den Bierfreunden. Eine Gruppe amerikanischer Ernährungswissenschaftler ging nun der Frage chemisch auf den Grund – und fand heraus, dass die Sache unklar bleibt, selbst wenn man sie wissenschaftlich auseinandernimmt.
Denn heraus kam, dass die Verpackung je nach Biersorte anders wirkt. Ob Flasche oder Dose: Das war bei einem India Pale Ale relativ egal. Bei einem Amberbier war indessen klar: Flasche! Und zwar braune Flasche. Da hält es sich länger.
Das ist schon mal überraschend. Denn natürlich wurden zuvor schon allerlei ähnliche Untersuchungen mit Lager-Bier gemacht, und das Resultat besagte zumeist: Braunes Glas ist zwar besser als grünes oder gar klares Glas (denn es hält UV-Strahlen am besten ab). Aber: Aluminium ist besser als Glas. Denn es bremst jegliches Licht und schliesst auch noch zuverlässiger luftdicht ab.
  • Kathryn Fromuth, Jacqueline M. Chaparro, Dana Sedin, Charlene Van Buiten, Jessica E. Prenni: «Characterizing the Impact of Package Type on Beer Stability», American Chemical Society, ACS Publications, März 2023.
Die fünf Forscherinnen massen nun die chemische Zusammensetzung der Biere und machten damit quasi einen Stabilitätsvergleich: Sie nahmen diverse Amber- und IPA-Biere, die teils in braunes Glas und teils in Dosen abgefült waren. Diese Biere blieben einen Monat lang gekühlt und wurden dann fünf Monate lang bei Zimmertemperatur abgelegt (um ein gängiges Muster im Leben eines Bieres abzubilden). Dann wurde geschaut, wieviele Stoffwechselveränderungen sich ergeben hatten.
Dabei unterschied sich im Amber Ale die Konzentration diverser Metaboliten – inklusive einiger Aminosäuren und Ester – erheblich, je nachdem, ob es in einer Flasche oder Dose verpackt war. Das IPA war indessen viel weniger empfindlich; womöglich erklärt sich dies mit seiner höheren Konzentration an Polyphenolen aus Hopfen, so eine Vermutung der Autorinnen.
Diese Verbindungen verhindern nicht nur die Oxidation, sondern binden auch Aminosäuren und halten sie so im Bier anstatt dass sie an der Innenseite des Behälters haften bleiben.
Die grössten Schwankungen im Testverlauf zeigte dann Amber Ale in Dosen.


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