Wie man aus einer Jacke eine:n Bündner:in* macht

Die Churer Modefirma Muntagnard gibt ihren Kunden noch einen Zustupf: Bündnerland.

22.11.2023
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Klarer Deal: Mit der Jacke wird man Bündner. Irgendwie.   |   Screenshot Website Muntagnard
Wer bei der einen Marke, Nikin, einen Pullover kauft, kriegt damit gleich einen Baum. Oder genauer: Der Lenzburger Öko-Mode-Produzent verspricht, pro Stück einen Baum in der Ostschweiz zu pflanzen.
Mit einer ähnlich geerdeten Aktion tritt nun der (auch modestilistisch und imagemässig ähnlich gelagerte) Hersteller Muntagnard ins Rampenlicht: Wer beim Churer Unternehmen eine Outdoor-Jacke kauft, bekommt zugleich ein Stück Bündnerland. Konkret: Es gibt einen Quadratmeter auf einem Waldgrundstück bei Chur dazu.
Dies sei nicht einfach ein Marketing-Gag: Sondern mit der Bürgergemeinde Chur habe man dafür «ein wunderbares Waldgrundstück» parat, teilt das Unternehmen mit. Die Aktion spielt auch mit dem Selbstverständnis des (bekanntlich oft etwas bündnerlandkranken) Flachlandpublikums: «Wer wäre nicht gern Bündner:in?», so die Frage von Muntagnard. Und so läuft die Aktion kurzerhand unter der Ansage: «Werde Bündner:in».
Schliesslich könne man dann daheim nicht bloss von Ferien in Graubünden erzählen – sondern «von deinem Land in Graubünden», so die Ausschreibung: «Somit kannst du per sofort Landbesitzer:in* und damit Bündner:in* werden.»
Wie das bei Ausländern mit der Lex Koller geht, wird im übrigen nicht weiter thematisiert.
Wer die Jacke kauft, bekommt dann «ein unterzeichnetes ,Graubündnis' mit Muntagnard für den Erwerb des Landes». Es versteht sich von selbst, dass das gemeinsame Stück Land «bewusst naturbelassen und frei von menschlichen Eingriffen bleiben» soll.
  • marketing
  • bekleidung
  • non-food
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