Stores of the Year: Die besten neuen Shops in Deutschland
Hier sehen Sie sechs Ladenkonzepte, die 2022 speziell herausragen – mit Innovation, Originalität, guter Wertschöpfung oder gelungener Digitalisierung.
10.05.2022letzte Aktualisierung: 22.03.2023Ganz aus Holz: Rewe Green Farming in Wiesbaden | Bild: Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de / PD Rewe
Im Nachbarland werden jedes Jahr die «Stores of the Year» ausgezeichnet: Der Handelsverband Deutschland – also der Dachverband des Detailhandels – vergibt dabei Preise für starke Shops an neu eröffnete oder umgebaute Betriebe. Fünf Kategorien werden von einer Jury beurteilt: Nahrungsmittel, Mode, Home/Living, Out of Line, Concept Store.
Die Jury beurteilt die Shops nach ihrem Innovationsgrad, nach dem Kundennutzen, dem Wertschöpfungspotenzial, dem Erlebniswert, nach ihrer Leitbildfunktion und dem Alleinstellungsmerkmal.
Beachtet werden dabei nicht nur Raum und Design, sondern auch die Zusammensetzung des Sortimentes, die Wareninszenierung – sowie die Angestellten und die Digitalisierung am POS. Die «Stores of the Year 2022» wurden in Berlin bekanntgegeben und gefeiert. Wer ragte heraus?
Kategorie Concept Store: House of Schwarzkopf, Berlin
Bild: PD
Auf 270 Quadratmetern und zwei Ebenen verbindet der Store ein neues Ladenkonzept mit einem Friseursalon. «Punkten konnte das House of Schwarzkopf mit dem Markenerlebnis, geschaffen durch Einblicke in die Markenhistorie und personalisierte Angebote wie dem Make-Over-Mirror», so die Begründung der Jury.
Präsentationsfilm des House of Schwarzkopf von Henkel.
Eingebaut wurde unter anderem eine «Heritage Wall», wo die Kundinnen und Kunden anhand einer Produktepalette die Markengeschichte sehen, ferner eine interaktive Wand, die über die Angebote und deren Ingredienzen aufklärt.
Kategorie Food: Rewe Green Farming, Wiesbaden
Der im Holzbau realisierte Laden von Rewe hat eine eigene Dachfarm: Schon das macht ihn zu einem Aushängeschild für Nachhaltigkeit. Auf dem Marktdach werden sogar Fische gezüchtet – die Idee der Regio-Produkte wird damit buchstäblich auf die Spitze getrieben. Die Jury würdigte zudem die ganzheitliche Quartiersplanung und -entwicklung.
Basilikum und Barsche: Plantage auf dem Dach des Supermarktes | Bild: Jürgen Arlt, www.arlt-photodesign.de / PD Rewe
Der rund 1'500 Quadratmeter grosse Supermarkt ist gefasst mit einer Tragwerkskonstruktion aus Säulen aus gestapelten Hölzern. Im Inneren entstand und unter dem Gewächshaus auf dem Dach entstand ein gläsernes Atrium. Vom Londoner Architekturbüro Acme wurde so ein Marktplatzambiente mit viel Tageslicht geschaffen.
«Zukunftrsmarkt»: Imagefilm von Rewe über den «Green Farming»-Markt.
Das Sortiment konzentriert sich stark auf Frischeprodukte mit regionalen sowie Bio-Produkten; es gibt eine gläserne Metzgerei mit Showküche. Vor dem Rewe-Supermarkt können lokale Lieferanten ihre Produkte in eigenen Marktständen anbieten.
Kategorie Mode: Görtz im Kö-Bogen, Düsseldorf.
«Die abwechslungsreiche Einkaufswelt rund um Schuhe, Accessoires und Lifestyle-Sortimente überzeugte die Jury durch ihre moderne und einladende Gestaltung», so der Text, mit dem der Handelsverbands das neue Görtz-Geschäft in Düsseldorf würdigt: «Zwischen Pflanzen, Lounge-Bereichen und Pop-Up-Flächen lädt der bunte Store zum Verweilen in einem inspirierenden Gesamtkunstwerk ein.»
Fassade des Flagship-Store von Görtz in Düsseldorf | Bild: PD
Görtz, ursprünglich ein Schuhgeschäft, dann ein Haus für Accessoires, hat seinen 1200 Quadratmeter grossen Flagship-Store ein ein umfassendes «Store-Konzept der Zukunft» (Eigendarstellung) gegossen.
Im Angebot sind auch Gast-Firmen, etwa Secondhand-Kleider, für Marzipan, für Pflanzen. Es gibt ein Café und «Labels to Watch».
Pop-up-Flächen für wechselnde Produkte und Labels sollen die Idee des Online-Marktplatzes hier umsetzen.
Kategorie Out of Line: Optiker Bode, Jungfernstieg, Hamburg
Die Idee: Hier treffen sich alte Handwerkskunst und moderner Ladenbau in einem denkmalgeschützten GEbäude. Der in einem denkmalgeschützten Gebäude befindliche Store vereint Handwerkskunst mit modernem Ladenbau.
Modern im Denklmalschutz: Bode-Filiale in Hamburg | Bild: PD
Bei der Jury punkten konnte Bode insbesondere auch durch die offen gestaltete Werkstatt, die einen Einblick in das Handwerk gibt. Auf der anderen Seite bietet das Geschäft auch digitale Innovationen wie die virtuelle Anprobe von Brillen.
Kategorie Living: Möbelhaus Schweigert, Maulburg
Das auf dem Areal einer ehemaligen Weberei stehende Einrichtungshaus Schweigert gefiel der Jury, weil die Aufteilung nach Kundengruppe und Preissgement so gut gelungen ist. Der im Apartment-Stil gestaltete Ausstellungsbereich in Maulburg bei Lörrach bietet vier Lifestyle-Welten: modern, natürlich, elegant, extravagant – alles ausgerichtet auf die Diversifikation von Kunden und Kaufverhalten.
4 Welten: Einrichten Schweigert in Baden-Württemberg | Bild: PD
Sonderpreis: Mutterland Stammhaus, Hamburg.
Die deutsche Delikatessen-Kette Mutterland, 2007 gegründet und im Raum Hamburg präsent, hat sich darauf spezialisiert, Angebote von rund 200 Manufakturen zu verkaufen, in Shops, die Läden und Café zugleich sind.
Die «Store of the Year»-Jury überreichte dem Mutterland-Team dieses Jahr einen Spezialpreis: Sie würdigte dabei das «herausragende Store-Designs und das stark auf Regionalität fokussierte Konzept». Der Flagship-Store zeige den Mehrwert des Zusammenspiels von Feinkosthandel, Gastronomie und Workspace.
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