Schweizer Startup: Kultiviertes Rinderfett für Rügenwalder Mühle

Der deutsche Wursthersteller ist heute ein Pionier für Plant-based-Produkte. Nun kooperiert er mit Mirai Foods aus Wädenswil.

2.11.2022
image
Die Rügenwalder Mühle, Symbolbau des Konzerns. Das deutsche Unternehmen wurde vom reinen Fleischproduzenten zum Plant-based-Pionier.   |  Bild: PD
Das deutsche Familienunternehmen Rügenwalder Mühle geht für die Entwicklung eines «neuen, hybriden Produkts aus pflanzlichen Proteinen und kultiviertem Rinderfett» eine Kooperation mit dem Schweizer Start-Up Mirai Foods ein.
Mirai Foods mit Sitz in Wädenswil (ZH) arbeitet seit drei Jahren an der Entwicklung von «kultiviertem Fleisch».
Das Jungunternehmen habe eine Methode entwickelt, um hochwertiges Muskelgewebe und Fett mit Hilfe von Bioreaktoren herzustellen, wie die beiden Unternehmen heute melden (hier, hier).
Das Startup kündigte erst kürzlich eine Zusammenarbeit mit Gaia Foods in Singapur an. Der asiatische Stadtstaat erlaubt bereits heute die Produktion von «Laborfleisch».
Rügenwalder Mühle aus Niedersachsen ist in Deutschland vor allem bekannt als Wurstproduzent. Doch der einst reine Fleischverarbeiter wurde in wenigen Jahren zu einem der grössten deutschen Player im Markt für pflanzenbasierte Produkte. Mitte dieses Jahres erzielte das Unternehmen erstmals mehr Umsatz mit Fleischersatz- als mit Fleischprodukten.
Das Endprodukt der Kooperation von Mirai Foods und dem deutschen Konzern soll «eine Kombination aus pflanzlichen Proteinen und kultiviertem Rinderfett» sein. So werde das bisher meist in veganen und vegetarischen Fleischalternativen verwendete Kokosfett durch tierisches, kultiviertes Fett ersetzt – was den Geschmack des Produkts noch weiter verbessern soll.

Rinderfett für den Geschmack

«Es ist das Fett in einem Burger, das den unverwechselbaren Geschmack nach gegrilltem Fleisch entwickelt. Dieser Geschmack ist mit pflanzlichen Fettalternativen bis heute nicht nachzustellen» wird Patrick Bühr zitiert, der Forschungschef von Rügenwalder Mühle.
Mit der Partnerschaft untermauere sein Unternehmen den Führungsanspruch im Bereich des kultivierten Rindfleischs, sagt Christoph Mayr, CEO und Mitgründer von Mirai Foods: «Wir sind sehr erfreut, dass Rügenwalder unsere Innovationskraft erkannt hat und wir gemeinsam Produkte entwickeln werden, die auch die grössten Fleischliebhaber überzeugen können.»
  • industrie
  • landwirtschaft
  • food
  • fleisch
  • esg
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Cedric El-Idrissi: Von Coca-Cola zu Kägi

Der ehemalige Spitzensportler aus dem Seeland übernimmt die Leitung des Waffel- und Biscuit-Spezialisten aus dem Toggenburg.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.

image

Waterdrop: Ricola steigt bei Drinks-Startup ein

Der Schweizer Kräuterbonbon-Spezialist und der österreichische Brausewürfel-Hersteller teilen gemeinsame Werte – und USA-Pläne.

image

Hero greift in Grossbritannien zu

Die Lenzburger übernehmen Delicously Ella – und wollen der jungen britischen Marke ins globale Geschäft verhelfen.

image

Die Firma Zweifel emanzipiert sich von der Kartoffel

Aus «Zweifel Pomy-Chips» wird «Zweifel Chips & Snacks AG». Denn Zweifel ist auch süss und für vielfältige Snacks zu haben.