Migros gibt Obi-Projekt in Pratteln auf – ohne viel Aufhebens

Nach 20 Jahren der Planung scheiterte der Do-it-Markt an neuen Auflagen und letztlich an der Flaute im stationären Handel.

30.08.2023
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Geplanter Obi-Markt in Pratteln (BL) | Visualisierung: PD
Pratteln erhält nach einer Planungsphase von 20 Jahren nun doch keinen Obi-Baumarkt. Neue Vorschriften bezüglich Erreichbarkeit per ÖV und Velo, aber auch die Flaute im stationären Handel haben die Migros als Obi-Miteignerin zu einem Projektabbruch bewogen. «Die heutigen Bedürfnisse an das Projekt entsprechen nicht mehr den damals geplanten Anforderungen», wird die Regionalgenossenschaft Migros Basel in einem Artikel der «BZ Basel» zitiert.
Die Migros Basel habe jahrelang versucht, das Projekt zu entwickeln, doch seien letztlich die «formalen Hürden für ein solch umfangreiches Projekt (...) sehr hoch, und wir sind dadurch an raumplanerische Grenzen gestossen», heisst es im Artikel.
Der Übungsabbruch wurde Anfang Jahr beschlossen und erst jetzt bekannt, da es in einem Traktandum des Einwohnerrats von Pratteln Erwähnung fand.

Galaxus verkauft mehr Do-it-Artikel

Allerdings scheint die Migros nicht allzu unglücklich über das Ende des Bauprojektes. «Die sich rasch ändernden Bedürfnisse des Marktes konnten nicht mehr adäquat abgebildet werden», lässt das Unternehmen gegenüber der «BZ Basel» verlauten.
Will sagen: Immer häufiger werden auch Baumarkt-Artikel online eingekauft. Tatsächlich sank der Umsatz der Migros-Fachmärkte, zu denen Obi gerechnet wird, im letzten Jahr um fast 7 Prozent – aufgrund der «gedämpften Konsumnachfrage», wie die Migros im Frühling 2023 erklärte.
Während die stationären Fachmärkte der Do-it-Branche auch in diesem Jahr Federn lassen müssen, wird online umso mehr an entsprechenden Artikeln verkauft, wie zum Beispiel die Migros-Tochter Digitec Galaxus im Juni meldete (hier). Das Planungsende für den Grossmarkt in Pratteln kann deshalb auch gesehen werden als Indikator für den Megatrend «weg vom stationären und hin zum digitalen Handel».
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