Jetzt offiziell: Die Migros steigt ins Sonnenenergie-Geschäft ein
Das Besondere daran: Man kann die M-Solaranlagen per Abo mieten. Mit der gesamten Betreuung.
21.06.2023Bild: Raze Solar on Unsplash von: on UnsplashMit ihrer Innovations-Tochter Sparrow Ventures bringt die Migros ein neues Geschäft an den Start: Solaranlagen im Abo-Modell.
Das heisst: Sie offeriert ein «Rundum-Sorglos-Paket, welches keine Anschaffungskosten beinhaltet», so die Mitteilung. Man bezahlt für seine individuelle Solarlösung einen monatlichen Fixbetrag auf zwanzig Jahre. Im Preis sind neben der Photovoltaikanlage sämtliche Services inbegroffen – Abklärungen, Planung, Installation, Wartung, Reparaturen, Versicherung bis zu einer Smart-Home-App.
Dafür gründete die Migros (respektive Sparrow Ventures und Migrol) ein Startup namens Rayo – mit Kapital im einstelligen Millionenbereich.
Auf Wunsch mit Ladestation
Wie von Konsider bereits gemeldet, hatte die Migros im Januar eine Marke namens Zun schützen lassen – für «Photovoltaikzellen und elektrische Solarmodule; photovoltaische Geräte und Anlagen zur Erzeugung von Solarstrom; Solarbatterien; Solarzellen.»
Der Zweck der neuen Handelsmarke umfasst auch die Installation von und Dienstleistungen rund um «Solaranlagen zur Energieerzeugung». «Wir wollen Schweizer Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern den Zugang zu Solaranlagen erleichtern und damit die Nutzung von Solarenergie fördern», erklärte der MGB damals.
Das Solarpaket von Rayo kann ferner durch einen Batteriespeicher ergänzt werden, um überschüssigen Solarstrom zu speichern. Auch eine E-Ladestation kann bezogen werden.
«Unser Ziel ist, den Zugang zu eigener Solarenergie allen flächendeckend zu ermöglichen.» Andreas Flütsch, CEO Migrol
Gestartet hat Rayo zunächst in der Deutschschweiz, später sollen die Westschweiz und das Tessin folgen. Für die Planung, Installation und technische Betreuung hat Rayo derzeit drei Installationsfirmen an Bord.
Nur etwa zehn Prozent der rund eine Million Einfamilienhäuser in der Schweiz verfügen bislang über Solarpanels auf dem Dach – ein vergleichsweise tiefer Wert. «Mit Rayo wollen wir genau diese Lücke schliessen und eine Solarlösung bieten, mit der die Schweizer Bevölkerung ihre Stromkosten reduzieren und gleichzeitig den ökologischen Fussabdruck verbessern können», sagt Andreas Flütsch, der CEO von Migrol: «Unser Ziel ist, den Zugang zu eigener Solarenergie allen flächendeckend zu ermöglichen.»
Vom Spezialbetrieb zum Detailhandel
Solarpanels für den Heimgebrauch erleben derzeit einen ausserordentlichen Boom. Das Migros-Online-Warenhaus Galaxus etwa verzeichnete 2022 als stärkste Suchtrends die drei Begriffe «Ecoflow», «Solarpanel» und «Gaskocher» (mehr dazu hier).
Dementsprechend findet auch eine Verschiebung vom spezialisierten Handwerksbetrieb zum Detailhandel statt. Ikea hat seit einigen Jahren schon Solaranlagen im Angebot; und nach den Baumärkten machen sich nun auch Supermarkt-Konzerne auf ins Geschäft.
Milch, Rüebli, Strom: Solaranlagen im Angebot des deutschen Discounters Netto.
In Deutschland brachte der Discounter Netto letztes Jahr ein «Balkon-Kraftwerk» in die Läden – und siehe da: Die Mini-Solaranlagen waren mehrfach ausverkauft.
Aldi Nord kommentierte in der Folge gegenüber «Heise Online»: «Wir beschäftigen uns derzeit mit dem Thema Balkonkraftwerke und beobachten den Markt.»
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