Inditex: Der spanische Motor brummt weiter

Konsumflaute? Modemarken wie Zara oder Massimo Dutti erleben eine wunderbare Nachfrage.

13.09.2023
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Wachstum in allen Märkten: Zara-Filiale an der Shopping-Meile Wanfujing in Peking  |  Bild: PD
Der Moderiese Inditex legt einen weiteren Erfolgsbericht vor. Die Verkäufe des Mutterhauses von Marken wie Zara, Massimo Dutti, Oysho, Pull & Bear oder Stradivarius stiegen im ersten Halbjahr um 13,5 Prozent und erreichten knapp 17 Milliarden Euro. Der alte Rekord von rund 33 Milliarden Euro dürfte damit 2023 überholt werden.
Das Wachstum verlief auf breiter Front: Alle Märkte und alle Marken konnten zulegen. Währungsbereinigt legten die Umsätze sogar um 17 Prozent zu.
Auch die neuen Herbst- und Winter-Kollektionen kämen gut an, meldet das Management um Inditex-Präsidentin Marta Ortega Pérez: Von Anfang August bis zum 1. September 2023 lagen die Verkäufe um 14 Prozent höher als in den gleichen Vorjahres-Wochen.
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Umsatzentwicklung aller Inditex-Marken, Vergleich 1. Halbjahr 2023 mit 2022  |  Grafik: Inditex
Bemerkenswert ist dies, weil im FMCG- und Lebensmittelbereich derzeit öfters die Rede von einer Konsumflaute ist – während auf der anderen Seite der Laden im globalen Luxus-Segment brummt. Und weil ein Anbieter wie Inditex irgendwo dazwischen liegt. Der spanische Breitband- und Mittelklass-Modekonzern überraschte zuletzt in jedem Quartal mit Umsatz- und Absatz-Zahlen, die besser ausfielen als erwartet.

«Talent unserer Teams»

How comes? CEO Óscar García Maceiras erklärt es mit dem «Talente unserer Teams», im Rahmen des bestehenden Geschäftsmodells die Leistungen stetig zu verbessern: «Das stetige Engagement für Kreativität, Qualität und das Kundenerlebnis sowie eine Entschlossenheit in der Nachhaltigkeit treiben eine Strategie voran, die unser Unternehmen auf die nächste Ebene hebt.»
Klar wird dabei auch, dass Inditex die Teuerung recht gut abfedern und weitergeben konnte. Der Bruttogewinn stieg um 14 Prozent auf knapp 10 Milliarden Euro (die Marge verbesserte sich also – wozu beitrug, dass die Betriebskosten weniger steil stiegen als die Verkaufszahlen). Der Ebit stieg um 30 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, und der Reingewinn lag – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – um satte 40 Prozent höher. Er erreichte 2,5 Milliarden Euro.
Weltweit betreibt Inditex 5,745Geschäfte – das sind 625 Stück weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz anstieg gelang also bei einem massiven Filial-Abbau.
In der Schweiz ist Inditex mit rund 20 Zara-Stores präsent. Hinzu kommen ein Dutzend Filialen von Bershka (primär in Einkaufszentren), Massimo Dutti, Pull & Bear (hauptsächlich in der Romandie) und Stradivarius.
Der Anteil des Onlinehandels am Gesamtumsatz des spanischen Konzerns erreicht 25 Prozent.

Inditex: Zum Halbjahres-Bericht 2023

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