Freitag spendet Migros zum Jubiläum Spott und Geld

Mit einer Serie von «Donnerstag»-Taschen und einer «Migros»-Filiale persifliert der Zürcher Öko-Hersteller die einstige Kopiermanie des Detailhändlers.

19.09.2023
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Donnerstag-Taschen von Freitag – im orangen Einkaufskorb | Bild: PD Freitag / Philip Frowein
Es war einer der entscheidenen Momente in der Geschichte der Zürcher Accessoiremarke Freitag: 1996 kopierte die Migros nach alter Tradition die Taschen des damals drei Jahre alten Startups und versah die Fälschungen mit dem Label «Donnerstag». Der Detailhändler erntete einen (damals noch nicht so genannten) Shitstorm und zog seine Fake-Produkte wieder zurück.
Im Kampf gegen den orangen Goliath profitierte Freitag als David – nicht zuletzt weil man dem im gleichen Zürcher Quartier hausenden Konzern das mangelnde Umweltbewusstsein unter die Nase reiben konnte. Denn die Migros-Taschen waren im Gegensatz zu jenen von Freitag weder aus rezykliertem Material noch in der Schweiz hergestellt worden.
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Kasse in der Migros-Fake-Filiale am Freitag-Standort in Zürich-West | Bild: PD Freitag / Philip Frowein
30 Jahre nach Gründung feiert das Taschenlabel den damaligen Triumph mit einer Kollektion an «Donnerstag»-Taschen. Verkauft wird eine limitierte Stückzahl des hauseigenen Modells F13-D Copy Cat, das 2003 in die Designsammlung des Museum of Modern Art in New York (MoMA) aufgenommen wurde – und zwar in einer «gefakten» Migros-Filiale im Freitag-Containerturm in Zürich-West.
Der Name des Detailhändlers wird weder vor Ort noch in den Unterlagen zu der Aktion erwähnt. Der Gewinn aus den Verkäufen der Donnerstag-Taschen, so Freitag, gehe zu 99 Prozent an die «Kulturstiftung eines Schweizer Detailhändlers».
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Migros-Fake-Filiale von Freitag | Bild: PD Freitag / Philip Frowein

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