Edeka meldet Preisforderungen von 1,2 Milliarden Euro

Der Chef der Edeka-Zentrale, Markus Mosa, wirft den grossen Herstellern übertriebene Preiserhöhungen vor.

16.01.2023
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«Erst der Anfang»: Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Edeka-Zentrale  |  Bild: PD
«US-Konzerne erpressen unsere Supermärkte»: Unter diesem Titel berichtet die «Bild»-Zeitung über ein Gespräch mit Markus Mosa, dem Vorstandsvorsitzenden der Edeka-Zentrale.
«Für 2023 liegen uns wieder massive Preisforderungen der grossen Markenkonzerne auf dem Tisch. Und das zusätzlich zu den Preiserhöhungen, die bereits im vergangenen Jahr in Deutschland durchgesetzt wurden», sagte der Edeka-Chef. «Dagegen wehren wir uns.»
Im Hintergrund steht, dass die Preiskämpfe zwischen Detailhandel (angeführt von Edeka und Rewe) und Markenartiklern wie Pepsico und Beiersdorf seit Jahresbeginn wieder aufgeflammt sind (mehr).
Markus Mosa bezifferte nun die Lage: Die zusätzlichen Preis-Forderungen von Lieferanten für 2023 beliefen sich bei Edeka bereits jetzt, im Januar, auf 1,2 Milliarden Euro. Und dabei sei nur der Hälfte der Markenhersteller erfasst, viele Forderungen würden noch folgen.
Zum Vergleich: 2022 seien Preiserhöhungen von rund 1,5 Milliarden Euro angefallen. Die ursprünglichen Forderungen der Industrie seien mehr als doppelt so hoch gewesen.

«Übergewinne» überall

Die Entwicklung der Lebensmittelpreise führt in Deutschland auch zu entsprechenden Forderungen nach Staatseingriffen. Die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherschutzzentralen, Ramona Pop (Grüne), brachte nun auch hier die «Übergewinnsteuer» in die Diskussion. Die Abschöpfung krisenbedingter Übergewinne der Energiekonzerne sei «ein gutes Modell, das auch auf andere Wirtschaftsbereiche übertragbar sein könnte», sagte Pop der «Bild am Sonntag». «Gesunde Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein.»
«Jeder von uns kennt Produkte, bei denen die Packungsgrösse reduziert und der Preis erhöht wurde», so Pop. «Ob und wie stark sich Lebensmittelkonzerne und Handel an der Krise bereichern, wird sich am Ende an ihren Gewinnen zeigen, ob es auch dort Übergewinne gibt.» (mehr)



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