E-Commerce: Wer zu viel zurückschickt, fliegt raus

Der schwedische Modehändler Boozt sperrt eine kleine Kundengruppe – weil sie zu viele Retouren verursacht.

5.06.2023
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Was tun gegen Retouren? Die einen Händler akzeptieren sie stillschweigend (weil sie wissen, dass viele Kunden sonst abwandern würden); andere gehen mit Gebühren dagegen vor; dritte hoffen auf die heilsame Wirkung von Mindestbestellmengen.
Eine weitere mögliche Reaktion testet nun das schwedische Mode-Online-Anbieter Boozt: Er sperrt die Kundengruppe, die zu viele Retouren verursacht.

600 Lieferwagen

Konkret hat Boozt – ein Multi-Brand-Händler mit rund 2,1 Millionen Käufern pro Jahr – inzwischen rund 45'000 Kunden hinausgeworfen. Dies sagte Finanzchefin Sandra Gadd gegenüber dem «Svenska Dagbladet» – und sie erklärte dabei den Schritt mit den hohen Kosten und der unnötigen Umweltbelastung, die durch diese Kunden ausgelöst werden.
Die blockierten Personen machen rund zwei Prozent aller Kunden aus – sie generierten aber ein Viertel des gesamten Rückgabevolumens, so ein Sprecher von Boozt gegenüber «Business Insider»: «Durch die Pausierung dieser Konten und die Senkung unnötiger Retouren hat Boozt im Jahr 2022 etwa 791 Tonnen CO2 eingespart», rechnet das schwedische Unternehmen vor, «wodurch der Bedarf von etwa 600 Lieferwagen innerhalb eines Jahres entfällt.»
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