Dufry-Chef Rossinyol will Autogrill in Lateinamerika etablieren

Nach der Fusion der Basler Duty-Free-Spezialistin Dufry mit Autogrill ist CEO Xavier Rossinyol optimistisch, 2025 wieder so stark zu wachsen wie vor 2020.

13.06.2023
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Dufry-CEO Xavier Rossinyol | Bild: PD Dufry
Xavier Rossinyol, CEO des Basler Reise-Retailers Dufry, gibt erstmals Pläne für das Unternehmen nach der Fusion mit der italienischen Gastrokette Autogrill bekannt. Anlässlich der jährlichen Unternehmenskonferenz ASUTIL in Buenos Aires machte er Überlegungen publik, Autogrill als Food&Beverage-(F&B-)Dienstleister in lateinamerikanische Flughäfen zu bringen, wo Dufry als Duty-Free-Anbieter bereits eine starke Stellung hat: «Die Stärke von Dufry in der Region Lateinamerika sollte dazu beitragen, Autogrill hierher zu bringen. Aber es muss auch für die Passagiere und für die Flughäfen Sinn machen. Und es muss auch für uns Sinn machen», sagte Rossinyol gegenüber dem Branchenmedium «Moodie Davitt Report».
Dufry werde sich deshalb für das Segment F&B in Lateinamerika einsetzen, «aber nicht um jeden Preis. Wir machen Dinge nur, wenn sie finanziell sinnvoll sind.» Viele Märkte hätten im Übrigen wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht, so Rossinyol. «Wir glauben, dass das Wachstum bis 2025/26 wieder das Niveau erreichen wird, das wir auch ohne Pandemie gehabt hätten.»

Grössere Dynamik nötig

Wichtiger als schnelles Wachstum in der Breite sei für Dufry in Zukunft eine grössere Dynamik, um Shoppingtrends aufzunehmen. Um weiter stark zu wachsen, «muss man investieren, man muss die Läden alle sechs Monate anpassen, das Unterhaltungsprogramm jede Woche ändern, und das kostet Geld».
Eine grössere Flexibilität bei den Investitionen sei unumgänglich: «Flexibel zu sein bedeutet, sich an diese unterschiedlichen Märkte anzupassen. Wir müssen ausprobieren, und wenn es funktioniert, können wir es ändern. Als ich im September 2022 den neuen Strategieplan ankündigte, sagte ich, wir würden 50 zusätzliche Basispunkte investieren, um neue Experiences zu schaffen.» Pro Jahr würden so «50 bis 70 Millionen» (US-Dollar) in die Dufry-Standorte fliessen.

Reisen ist «nicht immer ein Vergnügen»

Vor allem die jüngeren Generationen, aber auch der Einfluss der digitalen Einkaufsmöglichkeiten stellen die gesamte Branche vor Herausforderungen: «Wir müssen uns anpassen, und bisher waren wir als Branche nicht dynamisch genug, um diese Veränderungen zu erfassen. (...) Und wir müssen dies schneller als je zuvor tun.»
Reisen seien heute ehrlicherweise «nicht immer ein Vergnügen», meint Rossinyol. «Aber wir können (sie) ein bisschen besser machen». Dieses Jahr würden 2,3 Milliarden Menschen einen Dufry-Standort besuchen. «Leider werden nicht alle (in Dufry-Geschäften) einkaufen, aber wir haben die Möglichkeit, sie zu erreichen.»
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