Das Jahr 2020 war für Dr. Oetker sehr positiv gewesen: Zwischen Home-Office und geschlossenen Restaurants griffen die Menschen eifrig zu Backmischungen, Tiefkühl-Pizzen oder Einmach-Produkten des Familienkonzerns aus Deutschland. Die Unternehmensleitung findet es vor diesem Hintergrund erfreulich, dass der Umsatz von 3,71 Milliarden Euro im letzten Jahr gehalten werden konnte.
«Es ist uns in erfreulicher Weise gelungen, den Umsatz des für uns besonderen Jahres 2020, in dem Dr. Oetker organisch um 11 Prozent gewachsen ist, auch 2021 wieder zu erwirtschaften – und das trotz der teilweise merklich rückläufigen Entwicklungen in zahlreichen Märkten, in denen wir unsere Produkte verkaufen»: So formuliert es Albert Christmann, Vorsitzender der Internationalen Geschäftsführung von Dr. Oetker, anlässlich der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2021.
Ziemlich genau zwei Drittel seines Gesamtumsatzes von 3,71 Milliarden Euro erzielte Dr. Oetker ausserhalb von Deutschland. Im Heimmarkt seien die Umsätze «über dem Niveau des Vorjahres» gelegen, meldet die eher verschwiegene Familienfirma weiter. Durch erfolgreiche Innovationen sei es gelungen, die «insgesamt nur schleppende Erholung des Professional-Geschäfts» zu überkompensieren.
Die Region Westeuropa habe nicht an die hohen Umsätze des Vorjahres anknüpfen können: Einzelne Ländermärkte seien nach dem sprunghaften Wachstum 2020 wieder auf das Niveau von 2019 zurückgefallen, so die Erklärung.
Schwache Einkoch-Saison
In Osteuropa bremsten schwache Wechselkurse die Umsatzentwicklung. Doch in einer organischen Umsatzbetrachtung habe diese Region die Zahlen aus dem Jahr 2020 moderat steigern können. Erfreulichen Geschäftsentwicklungen in der Türkei stünden Rückgänge in Polen gegenüber.
Obendrein führten in vielen osteuropäischen Ländern schlechte Ernten zu einer schwachen Einkochsaison, was sich negativ auf den Verkauf der entsprechenden Dr.Oetker-Produkte auswirkte.
Die Region Amerika profitierte von der Wiedereröffnung und Erholung wichtiger Vertriebskanäle wie der Craft-Stores für Wilton in den USA oder der Party-Stores für Mavalério in Brasilien.
Erhebliche Wachstumsraten hätten zudem die Landesgesellschaften in Südafrika, Tunesien und Indien erzielt – sie lagen «deutlich über dem Vorjahresniveau», so die Mitteilung.
Etwas mehr Personal
Die
Investitionen von Dr. Oetker und der zugehörigen
Conditorei Coppenrath & Wiese beliefen sich auf rund 136 Millionen Euro. Sie lagen damit um 20 Millionen Euro tiefer als im Vorjahr.
Die Anzahl der Beschäftigten erreichte knapp 18'000 Mitarbeiter, leicht höher als im Vorjahr. Rund 7'600 Menschen arbeiteten für Dr.Oetker in Deutschland, gut 11'000 Mitarbeiter waren in anderen Ländern beschäftigt.
2022 = Preisdruck
Für 2022 erwartet die Konzernleitung einen Gesamtumsatz leicht über dem des abgelaufenen Geschäftsjahres. Allerdings erwartet man in Bielefeld signifikante Kostensteigerungen, «die zu Preiserhöhungen und Massnahmen zu Kosteneinsparungen zwingen».
Ziel sei es, möglichst wenig der Kostensteigerungen an die Konsumenten weiterzureichen und zudem die Mittel zu erwirtschaften, um die Innovationen unverändert forcieren zu können.