Die Spielzeugbranche erwartet ein gutes Weihnachtsgeschäft

In Deutschland spüren die Spielzeughändler und -hersteller bis heute einen Covid-Boom. Besonders im Trend: Bausätze und Lizenzfigürchen.

23.11.2022
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Lizenzprodukt, Figürchen, Lego: Drei Dinge, die gut laufen  | Bild von: Márton Szalai on Unsplash
Einen Eindruck davon, was gespielt wird, gaben jetzt in Deutschland die Branchenverbände DVS (Handel) und BVSI (Hersteller) gemeinsam bekannt. Das vorweihnachtliche Bild erschien dabei durchaus festlich.
Gewiss – auch diese Branche steht unter Druck. Von Januar bis Oktober setzte die Spielwarenbranche in Deutschland um 5 Prozent weniger um als im gleichen Vorjahreszeitraum. Einen Rückgang in diesem Rahmen erwartet der Verband auch übers ganze Jahr gesehen; so dass der deutsche Inlandsmarkt für Spiele etwa 4,7 Milliarden Euro umfassen dürfte (2021 waren es 4,9 Milliarden gewesen).

Faktor Lockdown

Doch all dies geschieht auf einer soliden Basis. Denn das Corona-Jahr 2021 hatte sich für diese Branche als sehr positiv erwiesen: Das lockdown-gelähmte Publikum wandte sich wieder vermehrt dem Zeitvertrieb per Spielzeug und Gesellschaftsspiel zu – und ein Teil das da geweckten Interesses ist offenbar hängen geblieben.
So mag der Umsatz 2022 zwar wieder etwas tiefer sein, aber er liegt immer noch um 12 Prozent über dem Ergebnis des Vor-Corona-Jahres 2019.
An Preiserhöhungen liegt das kaum: Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Spielzeugs hat sich seit Januar um 3,8 Prozent erhöht (was für deutsche Waren ja eher bescheiden ist).

Ewige Werte: Star Wars und Harry Potter

Ein starker Trend in diesem Jahr liege bei den Lizenzen, so die Mitteilung: Mit einem Wachstum von 6 Prozent entwickelte sich der Lizenzmarkt in den ersten Monaten 2022 sehr stark. Die Top 5 der am stärksten wachsenden Lizenzen waren die Themen Star Wars, Jurassic World, Minecraft, Batman und Harry Potter.
Ein Blick auf die reinen Lizenzumsätze der Hersteller zeigt, dass die Firmen Lego, Tonies, Simba Dickie, Hasbro und Mattel das Top-5-Ranking belegen und gemeinsam fast 60 Prozent der Lizenzumsätze schaffen.
Mit einem Marktanteil von 19 Prozent ist der Bereich «Bauen und Konstruieren» – mit den entsprechenden Sets – die mit Abstand grösste Warengruppe im bisherigen Jahresverlauf. Die Umsätze konnten hier sogar nochmals um 5 Prozent zulegen; dabei war Lego hier klarer Marktführer (die Umsatzsteigerung der Dänen betrug 6 Prozent).
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Trendprodukt: «Squishmallows» von Jazwares.
Das zweitgrösste Umsatzwachstum melden die Marktforscher aus der kleineren Kategorie «Plüsch». Hier erreichte der Zugewinn sogar 10 Prozent. Beispiele für Trendprodukte waren die «Squishmallows» und «Cocomelon» von Jazwares, der magische Zauberkessel der «Magic Mixies» von Moose oder die «Star Wars»- und «Fantastic Beasts»-Plüschies.
Am stärksten war das Wachstum schliesslich in der Kategorie «Action Figures»: +15 Prozent, so das Ergebnis der ersten zehn Monate 2022 im Vergleich zu 2021.

Entspanntere Liefer-Situation

Einen deutlichen Umsatzschub verzeichnete schliesslich Bereich «Youth Electronics». Gefragt waren etwa Wackeltiere der Marken «Robo Alive» von Zuru oder «Little Live» von Moose.
Und so geht die Spielwaren-Branche – in Deutschland zumindest – doch recht optimistisch ins Weihnachtsgeschäft: «Die vergangenen Krisen haben es gezeigt: Eltern und Grosseltern geben ihren letzten Euro für die Kleinsten aus», kommentiert Steffen Kahnt, der Geschäftsführer des Handelsverbands Spielwaren (BVS).
Im übrigen habe sich auch Liefersituation im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannt.
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