Elektrogeräte: Verkaufszahlen besser als vor Covid

Doch insgesamt sanken in der Schweiz die Umsätze mit technischen Konsumgütern im ersten Halbjahr. Erstmalig stagnierte sogar der Elektro-E-Commerce.

1.09.2022
image
Bild von: Element5 Digital on Unsplash
Minus 9 Prozent bei den Consumer Electronics und in der Telekommunikation, minus 2 Prozent bei IT-Geräten, minus 4 Prozent bei Kleingeräten für den Haushalt: Dies die Tendenzen im Handel mit Elektroapparaten im ersten Halbjahr. Insgesamt sanken die Umsätze mit Rasierapparaten, Tischtelefonen, Mixern oder Dünnbrett-Bohrern in der Schweiz um 3 Prozent.
Gemäss der Zusammenstellung des Marktforschungsinstitut GfK sind die rückläufigen Verkäufe auf eine Marktabschwächung zurückzuführen, ferner die hohe Ausgangsbasis aus dem Jahr 2021. Denn damals, im zweiten Covid-Jahr, hatten sich viele Haushalte mit neuen Apparaten ausgestattet.
Diese Kauffreude schlägt sich in der ersten Hälfte 2022 in negativen Zahlen nieder. Immerhin: Die Verkäufe liegen noch immer deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau im Jahr 2019.

E-Commerce leidet

Laut GfK-Branchenexperte Luca Giuriato bestellten die Konsumenten in den vergangenen Monaten vor allem online weniger Geräte, während der traditionelle Fachhandel an Marktanteilen leicht zulegen konnte. Die Stagnation in diesem E-Commerce-Sektor sei «erstmalig».
In den letzten beiden Jahren schafften sich viele Schweizer Haushalte im Rahmen des erzwungenen Cocoonings neue Fernseher an. So ist es wenig überraschend, dass deren Verkäufe 2022 wieder sinken – mit Ausnahme der grössten Geräte.

Premium-Angebote ziehen

Ganz allgemein haben Schweizer Konsumenten im ersten Halbjahr allgemein ihre Lust an innovativen und Premium-Geräten wiederentdeckt und sind gerne bereit, dafür tiefer ins Portemonnaie zu greifen.
Diese Produktkategorien gehören laut GfK zu den Gewinnern:
  • TV-Geräte in der Zollgrösse 75“-77“: plus 8 Prozent
  • Klassische Hifi-Lautsprecher: plus 9 Prozent
  • Notebooks über 1‘300 Franken: plus 34 Prozent
  • Staubsaugerroboter mit Dockingstationen: plus 7 Prozent
  • Digitale Systemkameras: plus 12 Prozent

Steigende Preise im Ausland

Grössere Probleme als die Schweizer Elektronikhändler haben ihre ausländischen Kollegen: Der globale Markt für technische Konsumgüter ist in der ersten Hälfte des Jahres 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 413 Milliarden US-Dollar geschrumpft (verglichen mit 3 Prozent in der Schweiz).
Grund sind die gestiegenen Produktionskosten der Hersteller, welche den Konsumenten weitergereicht werden und ihnen den Kauf neuer Geräte vergällen.
Zwischen Januar 2020 und Juni 2022 stieg der durchschnittliche Verkaufspreis für technische Konsumgüter global um ein sattes Viertel, so die GfK.
  • handel
  • non-food
  • e-commerce
  • elektro
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Dieser Online-Store ist besonders praktisch

Zu diesem Schluss kommt eine Experten-Community mit 6’500 Stimmen: Hugo Boss gewann den deutschen Shop Usability Award.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?

Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.

image

Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

image

Parkplätze vor dem Laden? Lieber nicht!

Neue Daten zur ewigen Parkplatz-Debatte: In Shopping-Zonen könnten parkierte Autos den Einkaufsbummel eher verderben.