Bericht: Zara muss neues Anti-Klau-System verschieben

Die Sicherung der Waren mit RFID-Chips erweist sich womöglich als lückenhaft.

13.09.2023
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«Nimm's und trag's»: Passanten vor Inditex-Store in Berlin  |  Bild: PD, Bearbeitung Konsider.
Im Frühjahr kündigte der Modekonzern Inditex eine neue Art der Diebstahlsicherung an. Dabei werden – kurz gesagt – Etiketten mit kleinsten RFID-Chips in die Kleidungsstücke eingenäht; sie zeigen dann an, wenn das Teil unbezahlt herausgeschmuggelt werden soll.
Inditex plant, die entsprechende Technologie weltweit in allen knapp 6'000 Filialen auszurollen. «Das neue System wird schrittweise in allen Konzepten eingeführt», schrieb der Konzern in seinem Bericht zur Jahresbilanz 2022. Es sei die Grundlage, «damit wir in den kommenden Jahren die Digitalisierung der Läden und ihre Integration mit Online-Plattformen weiter vertiefen können.»
Doch die bisherigen Anti-Klau-Etiketten beherrschen immer noch alle Zara- oder Massimo-Dutti-Stores. Wie die Wirtschaftsagentur «Bloomberg» nun meldet (siehe etwa hier), muss der Rollout der neuen Technologie verschoben werden.

Leichter, nicht schwerer

Das Problem: Die Etiketten sind für Langfinger doch erkennbar – und sie lassen sich dann leicht entfernen. Im Vergleich zur herkömmlichen Technologie erleichtern sie also den Diebstahl.
«Bloomberg» beruft sich dabei auf interne Quellen, die aber nicht genannt sein wollten. Ein grosser Test über die nun anlaufende Herbst- und Winter-Saison sei jedenfalls abgeblasen.
Allerdings: Inditex bestätigt die Verschiebungen nicht. «Der Implementierungsprozess des neuen Soft-Alarmsystems, das mehrere Technologien nutzt, verläuft nach Plan und ohne nennenswerte Zwischenfälle», so das Statement gegenüber «Bloomberg». Wo das neue System testweise eingesetzt wurde, habe es «zu keiner nachweisbaren Veränderung» beim Diebstahl geführt.

Schneller und effizienter

Die RFID-Sicherungen sollen vor allem auch den Checkout-Vorgang an den Kassen um die Hälfte verkürzen. Das System stützt sich auf Technologien, die in so genannten Smart Textiles Verwendung finden. Sie basieren auf elektronischen Signalgeber in Form von Fäden, die in Textilien eingewoben oder -genäht werden und mittels Radiofrequenz-Identifizierung Signale aussenden.
Inditex verwendet solche RFID-Etiketten – wie viele andere Retailer –seit einigen Jahren, um als Omnichannel-Anbieter den Überblick über die Zahl der Kleidungsstücke, die im Umlauf sind, und deren aktuelle Position zu behalten.
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