Auch Muji Europa meldet Insolvenz an
Das Verfahren habe keine Auswirkungen auf Geschäfte, Personal oder Betrieb der Kette, betont der europäische Zweig des japanischen Bekleidungs- und Haushaltswarenhändlers.
3.04.2024Bild: zvgMuji Europa eröffnete in London ein Insolvenzverfahren und ernannte einen Konkursverwalter. Das berichten spanische und britische Medien, allen voran der «Guardian»; Muji Europe ist in London registriert.
Muji selber betont, der Schritt sei bloss «Teil einer geplanten strategischen Umstrukturierung des Unternehmens». Man erwarte, dass in Kürze eine Einigung erzielt werde. Der Insolvenzprozess habe keine unmittelbaren Auswirkungen auf die einzelnen Geschäfte, das Personal und den allgemeinen Betrieb der Kette.
«Für die Kollegen und Kunden von Muji in Europa geht alles seinen gewohnten Gang», erklärte der Unternehmenssprecher. «Alle Geschäfte und der E-Commerce werden wie bisher weitergeführt, und alle neuen und ausstehenden Bestellungen werden erfüllt.»
Japanischer Minimalismus
Muji wurde 1980 in Japan von Tsujii Takashi gegründet. Das Sortiment ist japanisch-minimalstisch inspirierte, funktionale Ware im Bereich Kleidung, Schreib- und Haushaltswaren sowie Schönheitsprodukte. Neuerdings fokussiert das Unternehmen auf Fertighäuser und fahrerlose Shuttlebusse.
Muji hat ein ausgedehntes Vertriebsnetz in Europa und erwirtschaftete nach den jüngsten Zahlen der europäischen Holdinggesellschaft 2021 einen Umsatz von 88 Millionen Euro. Global betreibt Muji über 550 Geschäfte.
In der Schweiz stieg Muji zunächst im letzten Frühling aus einer Kollaboration mit der Migros aus und schloss dieses Jahr per Ende März schliesslich den Flagship Store im Zürcher Glattzentrum.
Muji, Body Shop und bald Superdry
Mujis Insolvenzantrag reiht sich ein in eine Reihe kürzlicher Konkurse namhafter Marken der Haushalts, Kosmetik- und Bekleidungsbranche. Letztes Jahr führte der Zusammenbruch der britischen Haushaltswarenkette Wilko zur Schliessung von 400 Geschäften und zur Entlassung von fast 12’500 Beschäftigten.
Im vergangenen März fiel das Imperium von The Body Shop wie Dominosteine in sich zusammen. Zunächst in UK, dann in ganz Europa und schliesslich in den USA, Kanada und Australien, wie Konsider berichtete. Nicht von der Schliessung betroffen sind die rund 1’600 Franchise-Unternehmen (und dabei insbesondere auch die von Coop gemangten Schweizer Stores).
Die Modemarke Ted Baker ist ein weiteres Unternehmen, das im März in Konkurs ging. Das britische Unternehmen wird von der Authentic Brands Group kontrolliert, zu der auch Reebok und Brooks Brothers gehören. Grund für die Situation ist nach Angaben des Unternehmens das Missmanagement der niederländischen Aarc Group. Sie verwaltet als operativer Partner die Geschäfte von Ted Baker in Grossbritannien und Europa.
Gestern vermeldete SDA, die Aktien der britischen Bekleidungskette Superdry seien am Dienstag an der Londoner Börse um 50 Prozent eingebrochen. Dies, nachdem der Chef des Unternehmens, Julian Dunkerton, signalisiert hatte, er werde nun doch kein Übernahmeangebot machen. Im Februar hatte seine Ankündigung, er prüfe ein entsprechendes Angebot, die Aktie von Superdry um 80 Prozent in die Höhe schnellen lassen.
Das Unternehmen kämpft seit Jahren um sein Überleben. In den letzten fünf Jahren verloren Superdry-Aktien über 90 Prozent ihres Wertes.
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