Amazon: Widerstand gegen die Büropflicht

Die Amazon-Management will Schluss machen mit dem Homeoffice. Doch inzwischen engagieren sich tausende Angestellte gegen das Ansinnen.

23.02.2023
image
«Bester Arbeitgeber der Welt»? — Amazon-Konzernchef Andy Jassy  |  Bild: PD
Jüngst haben wir ja berichtet, dass bei Amazon alle Angestellten wieder zurück ins Büro sollen – ab Mai ist zumindest an drei von fünf Tagen Anwesenheit Pflicht. CEO Andy Jassy gab sich dabei die Mühe in einem ausführlichen Memo seine Überlegungen zu erläutern.
Doch das genügt vielleicht nicht ganz. Denn offenbar macht ein Teil des Personals mobil gegen die Back-to-office-Politik. Wie der Wirtschafts- und TV-Kanal CNBC und «Business Insider» erfuhren, läuft derzeit eine firmeninterne Petition gegen das Ansinnen des Managements.
Zudem haben die Angestellten einen Slack-Kanal eingerichtet, um sich zum Thema auszutauschen und sich gemeinsam fürs Homeoffice zu engagieren. Bis am Mittwoch Abend hatten rund 14'000 Personen die Petition signiert.

«…wenn sie dies wünschen»

Im Entwurf dazu heisst es unter anderem: «Wir, die Unterzeichner, fordern Amazon auf, seine Rolle und seinen Status als globaler Retail- und Technologie-Führer zu bewahren, indem die 'Zurück-ins-Büro'-Anordnung sofort gekündigt und eine neue Richtlinie herausgegeben wird, die es Mitarbeitern ermöglicht, aus remote oder flexibler zu arbeiten, wenn sie dies wünschen.»
Zitiert werden auch Studien, laut denen Remote-Arbeit helfen kann, die Produktivität zu steigern und Kosten zu senken. Obendrein sei die Möglichkeit des Homeoffice ein wichtiges Kriterium auf dem Arbeitsmarkt.
Wenn tatsächlich eine Pflicht zur Arbeit im Büro geschaffen werde, erfülle Amazon «seine Rolle als bester Arbeitgeber der Welt nicht».
Konzernchef Jassy hatte zu Wochenbeginn in einem Memo diverse Argumente für die Rückkehr an die Arbeitsplätze aufgelistet. So sei es einfacher für die Kaderleute, etwas zu erläutern, wenn mehrere Leute gemeinsam im Raum sind. Und wer in einem Punkt unsicher ist, stelle vor Ort viel schneller und leichter Ad-hoc-Fragen.
  • e-commerce
  • handel
  • hr
  • amazon
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Dieser Online-Store ist besonders praktisch

Zu diesem Schluss kommt eine Experten-Community mit 6’500 Stimmen: Hugo Boss gewann den deutschen Shop Usability Award.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?

Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.

image

Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

image

Parkplätze vor dem Laden? Lieber nicht!

Neue Daten zur ewigen Parkplatz-Debatte: In Shopping-Zonen könnten parkierte Autos den Einkaufsbummel eher verderben.