2'000 Stellen weniger im Detailhandel – 2'000 mehr in der Food-Industrie

Die Beschäftigung in der Schweiz steigt weiter steil – allerdings kaum im Konsumgüter-und Retail-Bereich.

2.09.2022
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Bild von: Arno Senoner on Unsplash
Der Arbeitsmarkt brummt und ächzt. Nur im Detailhandel und im Nahrungsmittel-Bereich laufen die Motoren etwas gemächlicher.
Dies in etwa der Eindruck, den die jüngsten Beschäftigungsdaten des Bundesamts für Statistik in Bern erwecken.
Konkret lag die Gesamtbeschäftigung in der Schweiz im zweiten Quartal um 3,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Oder anders: Innert eines Jahres wurden rund 160'000 zusätzliche Stellen geschaffen und besetzt.
Wie die Zahlen des Bundesamts für Statistik weiter zeigen, gab es in jenem Frühlingsquartal 2022 in der Wirtschaft 39'900 offene Stellen mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal – ein steiler Anstieg um 45 Prozent. Das heisst: Der Fachkräfte- und Personalmangel hat sich deutlich verschärft.
Das Stellenwachstum blieb allerdings bescheiden in jenem Sektor, den das Bundesamt unter Handel führt – plus 0,7 Prozent beziehungsweise plus 4000 Stellen, so das Ergebnis.
Dabei sank die Zahl der Beschäftigten im Detailhandel innert eines Jahres von 310'000 auf 308'000. Beim Grosshandel kam es indes zu einer leichten Zunahme – von 221'000 auf 225'000; das bedeutet einen Zuwachs von 1,7 Prozent.
Auch in der Nahrungsmittel- und Tabakbranche gab es weniger Schwung: Hier wurden netto rund 2'000 neue Stellen geschaffen – so dass nun 91'000 Menschen in diesem Sektor arbeiten.
Recht deutlich war der Rückgang bei der Herstellung von Textilien und Bekleidung: Innert eines Jahres verschwanden rund 1'000 Stellen. Heute sind noch rund 14'000 Personen hier beschäftigt.
Die Gewerkschaften der SGB fordern generelle Lohnerhöhungen von 4 bis 5 Prozent, um die Teuerung auszugleichen. Auch soll damit die Stagnation der letzten Jahre kompensiert werden. Diese Lohnforderung setzt sich aus drei Teilen zusammen:
  • Ausgleich der Teuerung von 3 bis 3.5 Prozent.
  • Erhöhung der Reallöhne entsprechend dem Wachstum der Arbeitsproduktivität: rund 1 Prozent.
  • Nachholbedarf wegen «der ungenügenden Lohnentwicklung in den letzten Jahren».
Mit Verweis auf die Inflation sagte SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard am Freitag an einer Medienkonferenz: «Wenn man angesichts solcher Zahlen die Löhne nicht an die Realität der gestiegenen Lebenshaltungskosten anpasst, wann dann?»
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