Rückschlag: Die Menschen essen weniger Obst und Gemüse

Offenbar haben Früchte und Gemüse ein aktuelles Problem: Ihr Image ist teurer als ihr Preis.

3.02.2023
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Diese Zielgruppe verweigert sich dem Angebot eher. Bild: Kira Kira on Unsplash von: on Unsplash
In Europa wurden im Jahr 2021 pro Kopf und Tag durchschnittlich 364 Gramm an frischen Früchten oder Gemüsen gegessen. Doch im Jahr darauf, also 2022, kam dieser Wert unter Druck: Laut ersten Erhebungen sank der Konsum um 10 Prozent.
Dies meldet Freshfel Europe. Die Gemeinschaftsorganisation des Obst- und Gemüsehandels hat dazu Trendberichte aus diversen Ländern analysiert; sie erfassen den Konsum von etwa drei Vierteln der europäischen Bevölkerung.
Damit entfernt sich der Wert von den 400 Gramm, die laut WHO täglich an pflanzlicher Frischnahrung konsumiert werden sollten. Vor allem bei den jüngeren Generationen stellt Freshfel einen Rückgang fest.

1 oder 2 Euro pro Tag würden genügen

Das zweite Problem: Die steigenden Preise verleiten offenbar viele ärmere Menschen dazu, weniger zuzugreifen bei Obst und Gemüse.
Freshfel-Generaldirektor Philippe Binard vermutet dahinter auch ein Image-Problem: «Die Konsumenten haben eine grundlegend falsche Wahrnehmung der Früchte- und Gemüsepreise im Supermarkt», sagt er. «Obst und Gemüse gehören zu den günstigsten Produkten, und sie haben unbestrittene Vorteile für die Gesundheit und die Umwelt.» Verglichen mit anderen Lebensmitteln hätten sich die Preise hier auch viel weniger erhöht.
«Eine Ernährung mit 5 Portionen am Tag oder mit einem halben Teller mit Obst und Gemüse ist mit 1 oder 2 Euro pro Person und Tag möglich», so Binard.
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