Globus holt Tiffany ins Haus

Was ist im Warenhaus-Business heute anders als früher? Das Tempo, lautet die Antwort von Franco Savastano. Alles ändere enorm schnell, so der CEO der Warenhausgruppe Globus in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag»: «Alles. Die Mode, die Markenvorlieben, die Ansprüche ans Essen oder an den Service.»

Im Detailhandel habe man viel zu stark in den Rückspiegel geschaut. «Früher fragten wir: 'Was hat sich gut verkauft? Das bestellen wir wieder.' Heute fragen wir uns: 'Was kommt als Nächstes?'»

Dabei gehe es für ein Highend-Haus wie Globus darum, die starken Marken zu entdecken – und dann für sich zu gewinnen. «Die Kunden kaufen heute tendenziell weniger, dafür teurer», so Savastano im NZZaS-Interview. «Deshalb brauchen wir die besten Marken.»

Er verbringe einen Tag pro Woche nur mit Verhandlungen, um neue, angesagte Marken zu holen. «Wir reisen zu ihnen, rufen an, zeigen uns. Neu werden wir zum Beispiel die Schmuckmarke Tiffany verkaufen. Darum haben wir lange gekämpft.»

In die Markenakquise sei auch Globus-Präsident Vittorio Radice involviert. «Das ist bei uns wirklich ganz oben angesiedelt. Denn die Brands sind sehr wählerisch geworden.»

Als Beispiel nennt Savastano Birkenstock: «Die Marke war im Besitz einer deutschen Familie. Letztes Jahr wurde sie an Louis Vuitton verkauft. Als Erstes haben die neuen Eigentümer sämtliche Verträge mit ihren Händlern gekündigt.» Denn LVMH will Birkenstock im Premium- und Luxussegment positionieren.