«In Mailand sind die Schweizer die zweitgrösste Käufergruppe»

Globus-Chef Franco Savastano will endlich liberalere Öffnungszeiten. Und er meldet, dass sein Warenhaus dieses Jahr profitabel sein wird.

9.11.2022
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Oben gibt es mehr Luft: Warenhaus-Manager Franco Savastano  |  Bild: PD
«Wir werden bis Ende Jahr profitabel sein»: Dies antwortete Franco Savastano auf eine entsprechende Frage der «Aargauer Zeitung». Und weiter: «Unser Onlineshop ist jetzt schon profitabel. Und wir werden in den nächsten Jahren 300 Millionen Franken in Globus investieren, alleine 150 Millionen in Umbauten wie in Zürich, Basel oder Genf.»
Savastano, seit 2019 Chef der Schweizer Warenhaus-Gruppe Globus, zeigt sich im Interview mit der AZ recht optimistisch für die kommende Zeit. Den grossen Konsumeinbruch erwartet er nicht («Es gibt immer wieder Krisen, aber wir sind langfristig sehr gut aufgestellt.»).
Die Stimmung der Kundschaft möge in den Umfragen zwar schlecht erscheinen. Aber dies zeige sich in der Schweiz noch nicht in den Verkaufszahlen. «Zudem stellen wir europaweit fest, dass der Premium- und Luxusbereich stark zulegt.»
  • Das Warenhaus wird wieder mal umgebaut: 8 interessante Beispiele.
Und so verzeichnet auch Globus einen Umsatzzuwachs, so Savastano – «und dies, obwohl die Frequenz gesunken ist.
Stark unter Druck sei in der Schweiz das mittlere Preissegment; dies gelte für Hotels wie für Supermärkte oder Warenhäuser. «Und dann gibt es Fünf-Sterne-Hotels oder Luxus-Warenhäuser wie Globus, und dort gibt es mehr Luft und mehr Potenzial.»

Sonntagsverkauf gegen Leerstände

Als politisches Anliegen bringt der Globus-Chef im AZ-Interview wieder eine Liberalisierung der Öffnungszeiten vor: «Wir brauchen den Sonntagsverkauf! Sonst haben wir in den nächsten 15 Jahren echte Probleme, weil die Kundschaft ins Ausland abwandert.»
Man solle nur die Innenstädte anschauen – jetzt schon überall Leerstände. Die Politik müsse nun reagieren. Ein Start wären rund 20 offene Sonntage pro Jahr: «Zum Beispiel im November, Dezember, im August oder an Ostern.»
20 Tage – das könnte sicher 5 Prozent Mehrumsatz ergeben: «Die italienische Warenhauskette Rinascente, die wie wir zur Signa-Gruppe gehört, hat 360 Tage im Jahr geöffnet und dort ist der Sonntag der zweitwichtigste Verkaufstag», so Savastano. «Und in Mailand sind die Schweizer die zweitgrösste Käufergruppe.»
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