Bericht: Aldi Nord in den roten Zahlen

Der Gross-Discounter soll laut internen Zahlen letztes Jahr eine negative operative Marge eingefahren haben.

23.04.2023
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Bild: PD
Eigentlich war die Entwicklung in den letzten Monaten klar: Die Menschen spüren die Inflation und sparen. Die klassischen Lebensmittel-Anbieter geraten deswegen unter Druck. Doch auf der anderen Seite profitieren die Discounter.
Insofern wirkt eine Meldung überraschend, die das «Handelsblatt» nun veröffentlichte: Laut dem Bericht schrieb Aldi Nord letztes Jahr rote Zahlen. Die operative Marge sei bei minus 1,4 Prozent gelegen.
Deutschlands Wirtschaftszeitung beruft sich dabei auf einen internen Bericht des Discounters.
Zugleich stieg allerdings der Umsatz von Aldi Nord – womit offensichtlich würde, dass die Kosten massiv gestiegen sind. Das (traditionell sehr verschwiegene) Unternehmen kommentierte diese Darstellung nicht.
Der Aldi-Konzern besteht aus zwei Unternehmen: Aldi Nord und Aldi Süd. Sie haben ihre Tätigkeiten – auch international – gegeneinander abgegrenzt. Aldi Suisse gehört zu Aldi Süd; dieses Unternehmen führt die Marke in Ländern wie Grossbritannien, Irland und den USA. Aldi Nord ist u.a. in Spanien, Portugal, Frankreich und Polen präsent.
Der Fall deutet aber an, dass der Preisdruck eben auch die Günstig-Anbieter massiv in die Enge treiben kann: Wollen sie die Inflation und die Unsicherheit der Kunden nutzen, so droht die Gefahr, dass die Margen allzu sehr absacken.
Laut dem «Handelsblatt» waren insbesondere die Auslandsaktivitäten in Frankreich und Dänemark enttäuschend. Ende Dezember gab Aldi Nord denn auch bekannt, dass es seine Präsenz in Dänemark nach vier Jahrzehnten aufgibt und 188 Filialen an den Discounter Rema 1000 abtritt.
Ein weiteres Kostenproblem in jüngster Zeit war laut dem Bericht, dass ein Versuch der IT-Vereinheitlichung mit Aldi Süd scheiterte – mit erheblichen Folgekosten.
  • Das Comeback der Knallhart-Discounter: In Europa entstehen wieder Billig-Ketten, gegen die herkömmliche Discounter wie Denner, Aldi oder Lidl geradezu feudal wirken.

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